Köln Infektionsgefahr durch Besuch im Streichelzoo

Köln · Eltern sollten auf gründliches Händewaschen achten.

Tiere können in seltenen Fällen lebensbedrohliche Krankheiten übertragen. Eltern sollten ihre Kinder daher nach dem Kontakt mit Tieren auf dem Bauernhof oder im Streichelzoo immer dazu anhalten, sich die Hände gründlich mit warmem Wasser und Seife zu waschen. Übertragen werden könne zum Beispiel die EHEC-Erkrankung, die durch das enterohämorrhagische Escherichia-coli-Bakterium ausgelöst wird, erläutert Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Köln.

"Das EHEC-Bakterium befindet sich im Darm von Wiederkäuern wie Rindern, Schafen und Ziegen und wird mit dem Kot ausgeschieden", sagt Fegeler. "Nimmt ein Mensch dieses Bakterium über die Nahrung, etwa über verschmutzte Hände, auf, kann es im Körper Giftstoffe freisetzen, die bei kleinen Kindern zu einer schweren Durchfallerkrankung und im Extremfall auch zu einem Nierenversagen führen können." Wenige Zellen des Erregers reichen für eine Ansteckung.

Auch über verunreinigte Erde kann der Erreger zum Menschen gelangen, wenn gedüngtes Gemüse oder Fallobst nicht gut gewaschen wurde. Obst und Gemüse sollten deshalb am besten immer unter fließendem Wasser gereinigt werden, eventuell mit einer speziellen Bürste. Unpasteurisierte Milch, Rohmilchkäse oder rohes, nicht ausreichend gegartes Fleisch kann ebenfalls Keime enthalten. Kinder sollten solche Lebensmittel deshalb nicht essen.

In Klärgruben und in der Gülle kann das Bakterium drei Monate überleben, in mit Jauche gedüngten Feldern sogar ein Jahr. Bei Temperaturen von 7 bis 50 Grad kann der Erreger gedeihen – am besten bei Körpertemperatur (37 Grad). Erst das Erhitzen auf 70 Grad tötet ihn ab.

(DPA-TMN)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort