Rätsel des Alltags Warum drehen sich Windräder fast immer rechts herum?

Düsseldorf (rpo). Es ist auffällig, dass sich Windräder fast immer im Uhrzeigersinn drehen. Gibt es dafür einen Grund? Spielt die Rotation der Erde eine Rolle? Oder gibt es lediglich eine Norm, dass sich Windräder rechts herum drehen sollen?

Windräder (Symbolbild).

Windräder (Symbolbild).

Foto: Gundhild Tillmanns

Auch wenn der Name vielversprechend klingt: Bernhard Dreher vom Berliner Umweltbundesamt "kann die Leserfrage leider nicht (exakt) beantworten" und verweist auf die Experten vom Deutschen Windenergie-Institut (DEWI). Die haben die richtige Antwort parat: Es gibt weder einen physikalischen Grund noch eine entsprechende Norm für eine bestimmte Drehrichtung.

"Am Anfang der Entwicklung der modernen Windturbinen waren beide Drehrichtungen vertreten", erklärt Henry Seifert, stellvertretender DEWI-Institutsleiter "Bei den heutigen Serienanlagen hat sich die Drehrichtung im Uhrzeigersinn durchgesetzt".

Asymmetrisch mit einer runden, dicken Seite

Wolfram Jörß vom Berliner Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) holt etwas weiter aus: Flügel von Windrädern sehen im Prinzip ähnlich aus wie Flugzeugflügel: sie sind asymmetrisch mit einer runden, dicken Seite (beim Flugzeug vorne) und einer flach, spitz auslaufenden Seite (beim Flugzeug hinten).

Für eine Windkraftanlage werden üblicherweise drei solcher Flügel so auf eine Nabe montiert, dass die "Vorderseite" des einen Blatts auf die "Hinterseite" des nächsten schaut. Je nachdem, ob diese "Vorderseite" (beim gerade oben stehenden Blatt) nun nach rechts oder nach links zeigt, dreht sich das Windrad nach rechts (Uhrzeigersinn) oder nach links.

Strom kann in beide Richtungen gleich gut erzeugt werden. "Allerdings entscheiden sich die Hersteller von Windkraftanlagen aus optischen Gründen für genau eine Richtung, da ein Windpark von verschieden drehenden Rädern sehr unruhig wirken würde".

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