Biomedizinisches Experiment Frauen-Crew simuliert Mondflug in Moskau

Moskau · Sechs russische Frauen haben in einem nachgebauten Raumschiff in Moskau mit der einwöchigen Simulation einer Mondmission begonnen. Bei dem Experiment "Luna-15" soll getestet werden, wie eine rein weibliche Crew in Isolation auf Stress reagiert, wie Oleg Orlow vom Moskauer Institut für biomedizinische Probleme am Mittwoch sagte.

 Teilnehmerin Jelena Luschnizkaja vor dem "Abflug" des Raumschiffs.

Teilnehmerin Jelena Luschnizkaja vor dem "Abflug" des Raumschiffs.

Foto: dpa, hpl

Die Freiwilligen sollen in dem holzvertäfelten Container etwa 30 Experimente bewältigen, zudem werden Störungen nachgestellt. Kameras überwachen fast alle Ecken, außer kleineren Privatzimmern und Toiletten. Eine Dusche ist nicht "an Bord". "Wir werden das eine Woche lang überstehen", sagte "Kosmonautin" Darja Komissarowa.

Etwa acht Tage ohne Männer sei ebenfalls "kein Problem", meinte Anna Kussmaul: "Während der Arbeit werden wir keine Zeit haben, an Männer zu denken." Die Teilnehmerinnen im Alter zwischen 22 und 34 Jahren kommen aus Wissenschaft, Medizin und Psychologie. "Wir sind gut ausgebildet und sollten grundsätzlich mit komplizierten Situationen umzugehen wissen", sagte Jelena Luschnizkaja.

Die erste Frau im Weltall 1963 war zwar Russin, seitdem hat Moskau aber nur drei weitere Kosmonautinnen ins All geschickt. Vor gut vier Jahren hatten in dem Institut sechs Männer beim Experiment Mars500 anderthalb Jahre lang einen Flug zum Mars und zurück simuliert.

(dpa)
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