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Südsudan feiert seine Unabhängigkeit Afrika hat einen neuen Staat

Juba · Der Südsudan ist unabhängig. Zehntausende Menschen feierten in der Nacht zu Samstag die Loslösung des Südens vom Norden und die Gründung eines eigenen Staates.

 Auch UN-Generalsekrtetär Ban Ki-Moon ließ es sich nicht nehmen, an den Feierlichkeiten vor Ort teilzunehmen.

Auch UN-Generalsekrtetär Ban Ki-Moon ließ es sich nicht nehmen, an den Feierlichkeiten vor Ort teilzunehmen.

Foto: UNMIS, AFP

Tanzend ziehen die Menschen durch die Straßen der Hauptstadt Juba. Feuerwerksraketen steigen in den Himmel. Die Menschen schwenken Fahnen und fahren hupend mit ihren Autos durch die Stadt. In Sprechchören feiern sie die Befreiungsbewegung SPLM - sie hatte bis 2005 gegen den Norden gekämpft und dominiert nun die neue Regierung.

"Endlich frei!", ruft ein Passant. "Vom Norden loszukommen ist die vollkommene Freiheit!" Männer und Frauen, die aus der Mitternachtsmesse in einer Kirche kommen, gratulieren einander: "Alles Gute zum Geburtstag!" Schlag Mitternacht ist die Republik Südsudan der jüngste Staat der Welt.

Nach einem mehr als 20 Jahre währenden Bürgerkrieg hatte sich die Bevölkerung im Süden per Volksabstimmung für eine Loslösung vom Norden entschieden. Die Regierung in Khartum im Norden war die erste, die den neuen Staat anerkannt hat - schon Stunden bevor die Teilung des bis dahin größten Staates in Afrika offiziell vollzogen war.

Doch über die Spannungen darf das nicht hinwegtäuschen: Viele Probleme bleiben ungelöst. Der Bürgerkrieg hat tiefe Wunden gerissen - mindestens zwei Millionen Menschen kamen dabei ums Leben. Der Südsudan ist unterentwickelt - auch wenn es dort viel Erdöl gibt.

Drei Viertel der bekannten Ölvorkommnisse im früher ungeteilten Sudan liegen im neuen Staat. Der Republik Sudan im Norden gehen nun immense Einnahmen verloren. Die einzige Pipeline führt durch den Norden - und der hat mit einer Blockade gedroht, sollte der Süden nicht genug für die Nutzung der Ölleitung zahlen. Ungeklärt ist auch der Status der Südsudanesen im Norden.

Doch jetzt wollen die Südsudanesen erst einmal feiern. Am Vormittag wird James Wani Igga, der Präsident des südsudanesischen Parlaments, die Unabhängigkeitserklärung verlesen. Minuten später wird die alte sudanesische Flagge eingeholt und die neue der Republik Südsudan gehisst. Dann wehen die Farben Schwarz, Rot, Grün, Weiß und der gelbe Stern auf blauem Grund.

(RTR/csr)
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