Fotos David Cameron startete als Hoffnungsträger
Im Mai 2010 war er Großbritanniens neuer, starker Mann: Premierminister David Cameron, hier mit Ehefrau Samantha, beim Einzug in die Downing Street No. 10.
Kurz zuvor hatte ihn Königin Elizabeth II. zum Nachfolger des glücklosen Labour-Premiers Gordon Brown ernannt.
Wie sein Vorvorgänger Tony Blair bei seinem Regierungsantritt 1997 ist Cameron zu Beginn seiner Amtszeit 43 Jahre alt - da er beim Einzug in Downing Street ein paar Monate jünger ist als Blair damals, geht der Konservative als der jüngste Premierminister in Großbritannien seit fast 200 Jahren in die Geschichte ein.
Bis zur Machtübernahme war es für Cameron ein weiter Weg: Als Cameron Ende 2005 die Führung der Konservativen übernahm, wurde ihm mangelnde politische Erfahrung zur Last gelegt. Er saß zu diesem Zeitpunkt erst seit vier Jahren im Londoner Unterhaus. Zuvor war er Berater des früheren Premierministers John Major und seit 1988 in der Forschungsabteilung der Tories tätig gewesen.
Der neue Tory-Chef versprach seinerzeit, die Partei, die von Kritikern als altmodisch und viel zu rechtsgerichtet gebrandmarkt wurde, weiter in die politische Mitte rücken. Mit einer Kombination aus sozialem Verantwortungsbewusstsein und freier Marktwirtschaft führte er die Konservativen nach drei vernichtenden Wahlniederlagen seit 1997 wieder zurück an die Macht.
Von Anfang an lobten die Medien das erfrischende Auftreten Camerons. Neben dem 13 Jahre älteren Blair, der nach fast einem Jahrzehnt Regierungszeit Verschleißerscheinungen zeigte, wirkte er jugendlich und unverbraucht. Dieses Image verstärkte sich noch, als Blair das Amt des Premierministers im Sommer 2007 an Gordon Brown abgab. Der galt schon immer als grüblerisch und mürrisch - und damit als krasses Gegenteil von Cameron.
Ein Problem ist Camerons Image: Er besuchte er das Elite-Internat Eton und studierte an der renommierten Universität Oxford. Sein Lebenslauf sei "scheußlich privilegiert", gibt Cameron denn auch unumwunden zu. Dazu gehört auch, dass der Sohn eines erfolgreichen Börsenmaklers mit der Tochter eines Baronets (hier bei der Besichtigung des neuen Amtssitzes) verheiratet ist.
Cameron versuchte seinem privilegiertes Dasein als "Upperclass David" einen "hemdsärmeligen Dave" entgegenzusetzen, der mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt und ganz nahe an der Wirklichkeit der einfachen Leute dran ist. Abgenommen wird ihm das nicht unbedingt.
Jetzt stehen für den Premier (hier bei seinem ersten Arbeitstag), der mit den Liberaldemokraten koaliert, harte Entscheidungen an: Er muss Großbritannien aus der Wirtschaftskrise führen und das gewaltige Haushaltsloch stopfen. Das wird nicht ohne politische Grausamkeiten gehen.
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