Gaddafi verurteilt Taten des ehemaligen Präsidenten Libyen: Reagan beging "abscheuliches Verbrechen"
Tripolis (rpo). Während auf der ganzen Welt Trauer wegen des Todes von Ronald Reagan herrscht, schlägt Libyen einen anderen Ton an. Die Regierung bezichtigt Reagan eines "abscheulichen Verbrechens".
Auch die libysche Regierung hat am Sonntag den Tod von Ronald Reagan bedauert - aber nur weil es nicht möglich gewesen sei, den früheren US-Präsidenten wegen der Luftangriffe von 1986 vor Gericht zu bringen. Reagan habe "ein abscheuliches Verbrechen" begangen, weil er den Tod libyscher Kinder angeordnet habe, erklärte Staatschef Muammar el Gaddafi am Sonntag nach einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur JANA.
Bei den Luftangriffen vom 15. April 1986 kamen 37 Menschen ums Leben, darunter die Adoptivtochter Gaddafis. Reagan ordnete den Angriff als Vergeltung für den Bombanschlag auf die Berliner Diskothek "La Belle" an, für den die libysche Führung verantwortlich gemacht wurde. Bei dem Anschlag kamen zwei US-Soldaten und eine Frau ums Leben. Damals wurden auch auch Handelssanktionen gegen Libyen verhängt. Das nordafrikanische Land hat die internationale Isolierung erst in diesem Jahr überwunden.