Bahn gerät unter Druck

Das freie Spiel der Kräfte am Markt - was ist es gescholten worden während und nach der Weltwirtschaftskrise. Dabei gibt es sie immer noch zuhauf, die Beispiele für positive Effekte des Marktes. Das jüngste kommt in Gestalt des neuen Preissystems im Fernverkehr bei der Deutschen Bahn daher. Lange konnte der Konzern dank der strengen Regulierung für Busfahrten frei schalten und walten - beziehungsweise: sich zurücklehnen. Der Kunde hatte mangels Alternativen verspätete Züge, hohe Ticketpreise und verdreckte, veraltete Züge hinzunehmen. Was blieb ihm auch anderes übrig, als auf das Auto oder das Flugzeug umzusteigen?

Diese Zeiten sind vorbei. Denn inzwischen belebt die busfahrende Konkurrenz das Geschäft - und trifft die Bahn vor allem im preisempfindlichen Segment der zweiten Klasse. Die Bahn hat dies spät, aber nicht zu spät verstanden. Die stabilen Ticketpreise in diesem Segment sind ein erster richtiger Schritt. Als Nächstes muss die Bahn stärker die Qualität ihres Services ins Auge fassen. So wird sie ihre Stellung in einem enger werdenden Markt behaupten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort