Seit 1985 für den KGB im Dienst Der Fall Hanssen - Spion für Moskau

Hamburg (rpo). US-Justizminister John Ashcroft sprach von einem "schweren Tag" für das Bundeskriminalamt FBI. Anlass war die Festnahme des am 18. Februar nach monatelanger Beobachtung auf frischer Tat ertappten hochrangigen FBI-Agenten Robert Hanssen (56), der seit 1985 praktisch ununterbrochen zunächst für den sowjetischen Geheimdienst KGB und danach für Russland gearbeitet haben soll

Für Ashcroft war die Tätigkeit Hanssens Beleg dafür, dass geheimdienstliche Operationen gegen die USA heute so intensiv sind "wie eh und je".

Auf das Konto Hanssens, der insgesamt 27 Jahre lang in den Diensten des FBI mit Schwerpunkt in der Spionageabwehr gestanden hat, soll unter anderem die Enttarnung zweier amerikanischer Agenten gehen, die in der damaligen Sowjetunion hingerichtet wurden. Für seine Dienste soll Hanssen, der als Spezialist für elektronische Überwachung über die wichtigsten Operationen des US-Geheimdienstes informiert war, mehr als 600 000 Dollar in bar und Diamanten erhalten haben. Der Vater von sechs Kindern wurde festgenommen, als er an einem geheimen Ort in Virginia Dokumente für einen Kontaktmann hinterlegte.

Wegen der Schwere des Falles könnte ihm die Todesstrafe drohen. Nach Angaben von FBI-Direktor Louis Freeh hat der inzwischen vor einem Gericht in Alexandria (Virginia) wegen Spionage angeklagte Hanssen eine "substanzielle Menge" hochgeheimer Informationen verraten.

(RPO Archiv)
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