Ausländerfeindliche Bewegung Bei "Pegida" liegen die Nerven blank

Dresden · Die islam- und ausländerfeindliche "Pegida"-Bewegung treibt ihre eigene Spaltung voran. Am Montag präsentierten sich die selbsternannten "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" zerstritten. Der Vorwurf "Volksverräter" machte die Runde

 Lutz Bachmann am Montagabend in Dresden.

Lutz Bachmann am Montagabend in Dresden.

Foto: dpa, abu fdt

Die ehemalige "Pegida"-Frontfrau Tatjana Festerling hatte sich mit etwa 60 Gleichgesinnten auf dem Platz vor dem Hauptbahnhof in Dresden eingefunden, um gegen "Pegida"-Chef Lutz Bachmann zu protestieren. Anhänger beider Lager warfen sich vor, die Bewegung zu spalten. Auch persönliche Beschuldigungen und Beleidigungen waren zu hören. Widersachern wurden Schläge angedroht.

Bachmann stellte unter seinen Anhängern die Vertrauensfrage für sich und seinen Vize Siegfried Däbritz und erhielt von der Mehrheit der schätzungsweise gut 2500 Demonstranten lautstarken Beifall. Danach ließ er per Handabstimmung gleich noch klären, dass Festerling als Sprecherin der internationalen rechtspopulistischen Bewegung "Festung Europa" zurücktreten solle. Die ehemalige Hamburger AfD-Politikerin warf ihrem früheren Gesinnungsgenossen deshalb später vor, größenwahnsinnig zu sein. Bachmann wies erneut den Vorwurf zurück, "Pegida"-Spendengelder veruntreut zu haben.

Verbaler Schlagabtausch

Schon im Vorfeld der Kundgebung war es zum verbalen Schlagabtausch zwischen Anhängern von Bachmann und Festerling gekommen. Selbst das Wort "Volksverräter" machte in den vormals geeinten Reihen die Runde. Es wird sonst bei Pegida für Politiker verwendet. Festerling stellte die Form des "Pegida"-Protestes in Frage.

Bachmann liefere jeden Montag eine "Widerstandsshow": "Das ist ein montägliches Party-Event - das hat mit Widerstand nichts mehr zu tun." Deshalb versuche sie, jetzt "zu retten, was zu retten ist".

(dpa)
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