Bundesrat Neuer Eier-Code soll Täuschung verhindern

Berlin · Betriebe mit Legehennen sollen künftig besser kontrolliert werden können. Der Bundesrat verabschiedet heute ein entsprechendes Gesetz, um es den Behörden zu ermöglichen, den tatsächlichen Tierbestand in den Ställen zu überwachen. Eine neue Kennnummer auf Eiern soll das gewährleisten.

Damit würden auch Verbraucher vor Täuschungen geschützt, die beim Kauf frischer Eier bewusst auf eine bestimmte Form der Tierhaltung achten, heißt es in der Begründung der Bundesregierung für die Novellierung.

Bisher war es für Stallbetreiber mit vielen Tausend Legehennen einfach, bei Überprüfungen durch Behörden eine deutlich niedrigere Zahl von Hühnern anzugeben und so den Eindruck zu erwecken, der gesetzlich vorgeschriebene Platz pro Tier werde eingehalten. Die Kontrolleure hätten jedes einzelne Tier nachzählen müssen, um das Gegenteil zu beweisen - bei umherlaufenden Legehennen in einem Stall für die industrielle Eierproduktion eine unlösbare Aufgabe.

Um das Problem in den Griff zu bekommen, wird künftig jedem Halter pro Stall eine Kennnummer zugewiesen. Diese wird auf jedes Ei gedruckt. An der Anzahl der vermarkteten Eier sollen die Behörden dann erkennen können, ob sich die Menge mit dem angegebenen Tierbestand unter Berücksichtigung durchschnittlicher Legeleistung deckt. Weil jedes Huhn in etwa ein Ei pro Tag legt, könne das recht einfach ermittelt werden, heißt es. Verbraucher müssen der neuen Kennziffer also keine weitere Beachtung schenken.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) zeigte sich optimistisch, dass die Änderung nun auch den Bundesrat passieren wird. "Das Gesetz schützt die Verbraucher besser vor Täuschung", sagte er unserer Zeitung. "Wer zu viele Tiere im Stall hat, fliegt künftig leichter auf. Die Kontrollbehörden bekommen mit der neuen Regelung ein wirksames Instrument an die Hand", so Schmidt.

(jd)
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