Mexiko-Stadt Proteste in Mexiko gegen deutsche Waffenlieferungen

Mexiko-Stadt · Angehörige und Freunde der seit drei Monaten vermissten 43 mexikanischen Studenten haben von Deutschland einen Stopp von Waffenlieferungen in ihr Land gefordert. Dutzende Menschen versammelten sich vor der deutschen Botschaft in Mexiko-Stadt. Die Demonstranten machen Deutschland mitverantwortlich für das Schicksal der vermutlich Ermordeten. Denn beim Drogenkrieg in Mexiko werden deutsche Waffen eingesetzt: Die baden-württembergische Rüstungsfirma Heckler & Koch verkaufte nach Presseberichten zwischen 2006 und 2009 rund 9500 Sturmgewehre für mehr als 13 Millionen Euro nach Mexiko.

Das mexikanische Verteidigungsministerium bestätigte, dass deutsche Waffen auch in Konfliktprovinzen wie Guerrero oder Chiapas eingesetzt werden. Das verstößt gegen die deutschen Exportbestimmungen. "Eure Waffen haben unsere Brüder getötet", stand auf einem Plakat. Die Kundgebung verlief friedlich. Ein starkes Polizeiaufgebot schützte die deutsche Botschaft und die Residenz von Präsident Enrique Peña Nieto.

(epd)
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