Risiko für duales System

Mit den richtigen Noten ausgestattete Bewerber haben auf dem deutschen Ausbildungsmarkt so gute Chancen wie noch nie. Das gilt rückblickend insbesondere für das Jahr 2014. So ist im neuen Bildungsbericht der Bundesregierung von einem Rekord bei unbesetzten Ausbildungsstellen die Rede und von einem Rückgang der Zahl der "unversorgten Bewerber". Doch was vielleicht für Schulabgänger mit gutem Zeugnis gilt, bleibt für den Rest ein Problem. Denn fast 21 000 Bewerber fanden keinen Ausbildungsplatz, obwohl mehr als 37 000 Stellen unbesetzt blieben.

Das hat etwas mit Demografie und Präferenzen bei der Berufswahl zu tun. Das hängt aber auch mit jahrelang falsch justierter Bildungspolitik zusammen. Längst führen stets steigende Zahlen bei den Studienanfängern zu einem immer härteren Talentwettbewerb zwischen Betrieben im Ausbildungssystem. Und so müssen Staat, Unternehmen und Gewerkschaften über das bisherige Maß hinaus gegensteuern. Eine Ausbildungsabgabe kann nur schaden und ein Ausbildungspakt kann nur der erste Schritt sein.

(RP)
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