Internet-Angebot Kita-Navigator im Praxistest

Düsseldorf · Das neue Internet-Angebot der Stadt, mit dem sich Eltern über Kitas informieren und für diese vormerken lassen können, hat in den ersten Wochen bereits eine knappe halbe Million Klicks verzeichnet. Es gibt aber auch Kritik am Navigator.

Das Jugendamt hat offensichtlich eine Versorgungslücke für Eltern gefunden und geschlossen. Rund 440.000 Klicks und mehr als 4000 Vormerkungen hat der städtische Kita-Navigator im Internet in den ersten knapp drei Wochen verzeichnet. Die Nachfrage erscheint groß.

Zugleich kritisieren Eltern, dass das Angebot zu oberflächlich sei und beim größten Problem, der Anmeldung der Kinder, nicht weiterhelfe. Die Rheinische Post hat deshalb den Navigator für die mehr als 300 Kitas in Düsseldorf getestet:

Finden der Seite Das neue Angebot auf www.duesseldorf.de ist schwer zu entdecken. Weder auf der Startseite noch auf der ersten Seite der Rubrik "Jugend und Familie" gibt es einen Hinweis auf den Kita-Navigator. Wer auf der ersten Seite in der unteren Mitte den Punkt "Zentrale Anlaufstellen" findet und dort bei "i-Punkt Familie" auf "Weiter" klickt, landet beim Kita-Navigator. Schnell am Ziel sind Nutzer, die die Adresse
www.kita-navigator.duesseldorf.de kennen und eingeben.

Suchmaske Die konkrete Suche nach einer Kita beginnt mit einem Fragebogen. Die Eltern können angeben, wie nah die Einrichtung am Wohnort oder in welchem Stadtteil sie bevorzugt liegen soll, für welche Altersgruppe und Uhrzeiten sie suchen, wer idealer Weise Träger der Kita ist und welche besonderen pädagogischen Angebote eine Einrichtung machen sollte.

Das Gute: Die Eltern müssen nicht alle Punkte ausfüllen, sondern können gezielt einzelne Aspekte untersuchen und kombinieren, also sich zum Beispiel alle Kitas mit bilingualer Förderung anzeigen lassen oder solche, die auch nach 16.30 Uhr geöffnet haben.

Details zu den Kitas Wer aus der Liste der Einrichtungen wählt, die die Wünsche erfüllen, stößt auf eine Fülle von Informationen. Allein unter "Auf einen Blick" stehen Details zu Gruppen, Plätzen, Betreuungsumfang, Öffnungszeiten, Ferien- und Feiertagsregelungen, Team und Träger. Die weiteren Menüpunkte führen die Eltern zu den Räumen und dem Außengelände, dem pädagogischen Angebot und Fotos. Einziges Manko: Die Angaben zum Elternbeitrag sind oft allgemein gehalten und leiten zu Satzungen des Jugendamts. Regelmäßig sind zumindest die Preise für Frühstück und Mittagessen genannt.

Vormerken Nutzern, denen eine Einrichtung zusagt, können "Ja, diese Kita auswählen" anklicken und sich so eine Liste mit Favoriten zusammenstellen. Am Ende der Liste finden Eltern den Punkt "Kind(er) vormerken". Dieser führt zu einem Passwort geschützten Bereich der Seite, in dem die Eltern sich auf die Warteliste für die gewünschte Kita setzen lassen können. Dies können die Eltern bei so vielen Einrichtungen machen, wie sie wollen. Der Nutzen zahlreicher Vormerkungen erscheint allerdings begrenzt, da dies weder die Anmeldung noch das persönliche Kennenlernen der Kita ersetzt.

Fazit Der Kita-Navigator ist ein sehr gutes Werkzeug, um sich zu informieren und einen ersten Kontakt zu einer Kita zu erleichtern. Wer erstmals für sein Kind die passende Einrichtung sucht, erfährt präzise und umfangreich, was in seiner Umgebung vorhanden ist oder welche besonderen Angebote es wo in Düsseldorf gibt. Die Sorge, keinen nahen oder favorisierten Platz zu erhalten, nimmt der Navigator den Eltern nicht ab. Auch für die Suche nach einer Tagesmutter oder einem Tagesvater ist der Navigator nicht das passende Instrument.

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