„Sonder-Angebote“ für Frauen Schwimmen für Muslima: Die Nachfrage steigt

Düsseldorf · Gibt es genügend Sport- und Schwimmangebote für muslimische Frauen und Mädchen? Diese Frage stellte Ratsfrau Marit von Ahlefeld (Grüne) gestern im Ausschuss für Integration. Antwort der Verwaltung : vielleicht. Bisher habe niemand den Bedarf abgefragt.

 Die Zahl der Einwanderer geht zurück. 2006 sank die Zahl um elf Prozent.

Die Zahl der Einwanderer geht zurück. 2006 sank die Zahl um elf Prozent.

Foto: ddp, ddp

Erstens soll dies nun geschehen, zweitens gibt es folgende Angebote:

In den Lehrschwimmbecken Sonnenstraße und Wrangelstraße werden Schwimm-Kurse für Frauen abgehalten, und im Bad Oberkassel heißt es an drei Samstagen im Monat: nur für Frauen. Am vierten Samstag haben nur Männer Zutritt. "Die Nachfrage bei den Frauen ist seit 2002 gestiegen", sagt Annette Morita von der städtischen Bädergesellschaft. "Damals kamen im Schnitt 15 Frauen, heute sind es immer 30 bis 60." Sie bringen Kinder mit und wenden die in den Schwimm-Kursen erlernten Fähigkeiten an. Morita: "Zum Schwimmen kommen alle Nationalitäten, es beschränkt sich nicht auf Muslime." Der Punkt war von Ahlefeld wichtig: Zu den "Frauen-Zeiten" sollten zwar Frauen unter sich sein, nicht aber abgeschottet nach ihren Herkunftsländern oder Religionen.

Gleiches gilt für die Kurse in verschiedenen Sportarten, die Stadtsportbund und Awo speziell für Frauen anbieten: "Der Bedarf ist da", sagt Ioannis Vatalis. "Wenn Frauen ohne Männer Sport machen möchten, müssen wir das akzeptieren." Ähnlich äußerte sich Christian Rütz (CDU), der das "Frauenbedürfnis nach Männerfreiheit verstehen" könne. Seine Parteikollegin Rosemarie Theis befand, dass es "nicht integrationsfördernd" wäre, wenn die muslimischen Frauen unter sich blieben.

Tenor im Ausschuss: Es ist besser "Sonder-Angebote" für Frauen vorzuhalten, als sie vom Sport ganz auszuschließen. Der Schulsport war nicht Gegenstand der Debatte.

(RP)
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