Hilden Die Unternehmer und "das Soziale"

Hilden · Bei der zehnten Auflage des Hildener Unternehmertages soll das Thema Soziale Marktwirtschaft diskutiert werden – und zwar kontrovers und "ohne zu kuscheln", wie die Veranstalter betonen. Erwartet werden etwa 250 Gäste, Redner ist Wolfgang Schulhoff von der Handwerkskammer.

 Von links: Hans-Jürgen Braun, Peter Heinze, Andrea Schauf, Norbert Roth, Hans-Ulrich Peters und Ralf G. Kraemer

Von links: Hans-Jürgen Braun, Peter Heinze, Andrea Schauf, Norbert Roth, Hans-Ulrich Peters und Ralf G. Kraemer

Foto: olaf staschik

Bei der zehnten Auflage des Hildener Unternehmertages soll das Thema Soziale Marktwirtschaft diskutiert werden — und zwar kontrovers und "ohne zu kuscheln", wie die Veranstalter betonen. Erwartet werden etwa 250 Gäste, Redner ist Wolfgang Schulhoff von der Handwerkskammer.

Welche Rolle spielt die soziale Verantwortung in Unternehmen? Welche Rolle sollte sie spielen — und haben die Firmen überhaupt genug Luft, um sie "das Soziale" leisten zu können? Um diese Fragen soll es am 4. September ab 15.30 Uhr beim Hildener Unternehmertag gehen, zu dem die Veranstalter Prof. Wolfgang Schulhoff, Präsident der Handwerkskammer, aus Düsseldorf als Redner erwarten. Schulhoffs Vortrag — und der Tag insgesamt — ist überschrieben mit dem Slogan "Rettet die soziale Marktwirtschaft". Der soll als eine Art "Weckruf" verstanden werden.

"Umstrittenes Thema"

"Wir glauben, dass das Soziale gerade derzeit ein hochumstrittenes Thema ist", sagte der städtische Wirtschaftsförderer gestern bei der Vorstellung des Programms. "Und wir wollen, dass es kontrovers und nicht etwa kuschelig diskutiert wird", ergänzte Norbert Roth, Vorsitzender des Industrie-Vereins. Der Verein, die Wirtschaftsförderung und das Stadtmarketing veranstalten das Unternehmertreffen gemeinsam, sie werten unterstützt vom Gewerbepark-Süd sowie vom Wirtschaftsblatt.

Dessen Vertreterin Andrea Schauf geht auch davon aus, dass es im Kunstraum des Gewerbeparks, der Ort der Geschehens sein wird, "hoch hergehen wird". Diskussionen werden sich allein schon an der Frage der Lohnnebenkosten entzünden: In einer Zeit fehlender Fachkräfte können es sich die Unternehmen nicht leisten, qualifizierte Mitarbeiter zu verlieren. "Sie können es sich aber ebenso wenig leisten, ihren Mitarbeitern mehr Lohn zu zahlen."

Auf dem Podium will man den Blick von Hilden bis nach China weiten; Ziel des Unternehmertages, der jetzt seine zehnte Auflage erlebt, ist es, die heimische und regionale Wirtschaft durch Netzwerke zu stärken und globale Themen aufzugreifen. China ist in dem Zusammenhang von Bedeutung, weil es dabei ist, sich als Wirtschaftsmacht ganz ohne soziale Komponente zu etablieren.

Als Diskutanten werden der Betriebsrat und jetzige SPD-Landtagsabgeordnete Jens Geyer sowie Stefan Schulz von 3M Deutschland erwartet. Ulrich Siedentop (Zink Power) und Monika Tiefenthal (W. Müller) komplettieren die Runde, die nach dem Vortrag Schulhofs zusammenkommt. "Wir sind gespannt auf den Vortrag", so Ralf Kraemer vom Stadtmarketing, "denn wir kennen ihn ebenso wenig wie unsere Gäste." Man gehe davon aus, dass der Handwerkskammer-Präsident vor allem die Veränderungen beleuchten wird, die die soziale Marktwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten gesehen hat — ohne von seinem Bekenntnis zu dem Gesellschaftsmodell abzurücken.

Der Unternehmertag hat sich nicht nur als Diskurs-Plattform von regionaler Dimension etabliert, er gilt auch als Treffpunkt der Wirtschaft. "Es haben sich viele rege Kontakte ergeben, die hier gepflegt werden", sagt Roth, der schon beim ersten Unternehmertag dabei war. Damals seien die Gästegruppen noch für sich geblieben, das sei inzwischen anders. Zum ersten Treffen seien 120 Gäste gekommen, nun erwarte man mindestens 200. Das spreche für das hohe Niveau der Veranstaltung, das man habe halten können, heißt es.

Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird dennoch gebeten unter der Mail-Adresse schauf@wirtschaftsblatt.de.

(RP/rl)
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