Meerbusch Brücke der Kommunikation

Meerbusch · Mareile Albertz engagiert sich ehrenamtlich für das von Yehudi Menuhin gegründete "Live Music Now"-Projekt. Ziel ist es, klassische Musik "live" zu Menschen zu bringen, die kleine Konzerte besuchen können.

"Die meisten sagen Ja", erklärt Mareile Albertz ihre Zusage, sich in das "Live Music Now"-Projekt (LMN) einzubringen. Als sie vor acht Jahren nach Langst-Kierst zog, erzählte ihr eine Freundin von der 1977 von Yehudi Menuhin gegründeten Organisation: "Ich interessiere mich für klassische Musik, finde die Idee großartig und sagte deshalb meine Mitarbeit sofort zu."

Seit diesem Zeitpunkt gehört die Medizinerin zu den 19 Ehrenamtlern, die im LMN Rhein/Ruhr – 2001 in Düsseldorf gegründet – tätig sind. Sie alle setzen die Idee Menuhins um, klassische Musik "live" zu denjenigen Menschen zu bringen, deren Lebensumstände es unmöglich machen, in Konzerte zu gehen.

Darüber hinaus fördert die Organisation junge Musiker. LMN Rhein/Ruhr steht eng mit der Robert Schumann-Hochschule Düsseldorf und der Folkwang-Universität Essen in Kontakt. Alle zwei Jahre bewerben sich rund 120 Studenten. 30 bis 40 von ihnen werden unter strengen Kriterien von einer Jury ausgewählt. Sie füllen den Gesamtpool von rund 70 Studenten auf. "Das ist eine Garantie für gute Qualität", begrüßt Mareile Albertz den Jury-Entscheid. Denn die jungen Musiker treten in der Öffentlichkeit auf, spielen für Menschen in Krankenhäusern, Hospizen, Suchtkliniken, Behinderteneinrichtungen, Altersheimen und Gefängnissen: "Das Publikum soll gute Musik zu hören bekommen."

Die Musikstudenten erhalten für ihren Auftritt als Förderung eine Aufwandsentschädigung. Außerdem lernen sie, die Wirkung ihres Auftretens einzuschätzen. Mareile Albertz ist bei der Organisation der Konzerte behilflich: "Ich mache das sehr, sehr gerne." Das Konzept sei überragend und stimmig. "Die Bilanz stimmt – alles kommt zurück", relativiert sie den Einsatz bei 160 eintrittsfreien Konzerten im vergangenen Jahr. Dieses musikalische Erlebnis stehe auch für die Wertschätzung der Menschen, denn die Musik sei eine Brücke der Kommunikation: "Die häufig isoliert lebenden Menschen kommen in Kontakt mit anderen."

Mareike Albertz erzählt begeistert von der positiven Resonanz, die alle Beteiligten zu spüren bekommen. Und sie hofft, dass weiterhin Gelder aus der Wirtschaft und von Privatleuten fließen. Denn das Projekt wird alleine von Spenden getragen. Diese und auch die bei Benefizkonzerten eingenommenen Gelder kommen 1:1 der Musikstudenten-Förderung zugute: "Kosten für Verwaltung usw. fallen nicht an."

Von Menuhins Credo "Musik heilt, Musik tröstet, Musik bringt Freude" profitieren in Meerbusch die Bewohner des Johanniterstifts Büderich und des Blinden- und Sehbehindertenzentrums Strümp. Dort finden am 22. März, 15.30 Uhr, und 2. Mai, 17 Uhr, Konzerte statt.

(RP)
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