Meerbusch Hohe Auszeichnung für Peter Schulze

Meerbusch · Für sein Engagement um das Projekt "Jugend braucht Zukunft" hat der Meerbuscher das Bundesverdienstkreuz erhalten. Hans-Ulrich Klose überreichte es Schulze in der Teloy-Mühle.

Als Peter Schulze den "ganz normal aussehenden Brief" geöffnet und dessen Inhalt begriffen hatte, befand er sich "auf einem gewissen Höhenflug. Aber ich kam schnell wieder auf die Erde zurück", relativiert der promovierte Ingenieurwissenschaftler seine Empfindungen. Als ihm von Hans-Ulrich Klose, stellvertretender Landrat im Rhein-Kreis, in der Teloy-Mühle das vom Bundespräsidenten verliehene Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht wurde, stellte er klar: "Das ist nicht allein mein Verdienst, das ist eine Team-Leistung."

Die Idee, mit der Initiative "Jugend braucht Zukunft" individuelle Hilfestellung bei der Berufswahl zu leisten, stammt von ihm. "Aber an der Umsetzung sind sehr viele Menschen beteiligt." Dazu gehören als "Förderer der ersten Stunde" die Leiterin der Volkshochschule (VHS) Ingrid Terrana-Kalte sowie Thomas Cieslik, ehemaliger VHS-Bereichsleiter und Kulturbeauftragte der Stadt. In der VHS begann 2007 der Siegeszug der Wochenend-Seminare, in denen Jugendlichen geholfen wird, klare berufliche Perspektiven zu schaffen. Heute werden diese Ideengeber-Kurse bundesweit in 31 Volkshochschule angeboten. "Rund 10 000 Jugendliche wurden bisher gecoacht", sagt Schulze.

Bürgermeister Dieter Spindler, der die Glückwünsche überbrachte, meinte: "Ein bisschen Glanz des Geehrten fällt auch auf die Stadt." Der Bürgermeister erwähnte, dass allein in Meerbusch 127 Seminare für 1375 Teilnehmer angeboten wurden. "Sie haben jungen Menschen und deren Familien geholfen und damit ein tolles Ergebnis erreicht. Darauf können Sie stolz sein."

Ein Blick auf den Lebensweg von Peter Schulze, Jahrgang 1939, zeigt, welche Ziele erreicht werden können. Er ließ sich nach der mittleren Reife bei der Jagenberg AG zum Schlosser ausbilden, legte nach der Lehre das Fachabitur ab und studierte Ingenieur-Wissenschaften. Bereits als Geschäftsführer verschiedener Jagenberg-Tochterfirmen setzte er sich dafür ein, den firmeneigenen Nachwuchs zu fördern und auf die berufliche Zukunft vorzubereiten. Nach seiner Pensionierung im Jahr 2005 gründete er den Verein "Jugend braucht Zukunft".

Von den Trainern, zu denen Kriminalhauptkommissar Udo Moll und RP-Mitarbeiter Alexander Ruth gehören, werden die Jugendlichen "nicht beschallt — sie bekommen Zeit zum Nachdenken, um ihre Talente und Neigungen herauszufinden." "Anschließend wissen sie, was sie wollen", sagt Schulze, mit dem sich Ehefrau Roswitha und die beiden Kinder über die Ehre freuen.

(RP/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort