Meerbusch Meerbusch: So wenig Müll wie noch nie

Meerbusch · Die Gesamtabfallmenge hat seit 2002 ihren Tiefststand erreicht. Obwohl die Stadt weiter wächst, ist das Müllaufkommen pro Kopf unter den niedrigsten im gesamten Rhein-Kreis. 523 Kilogramm Abfall entsorgte jeder Bürger im Jahr 2011

 Meerbuscher Bürger entsorgten auch wieder mehr Sperrmüll. Gregor Barofke, Auszubildender bei der Stadt befördert Müll aus Strümp in einen Container.

Meerbuscher Bürger entsorgten auch wieder mehr Sperrmüll. Gregor Barofke, Auszubildender bei der Stadt befördert Müll aus Strümp in einen Container.

Foto: ulli dackweiler

Mehr Einwohner, aber weniger Müll — Meerbusch kann beim Abfallaufkommen eine positive Bilanz ziehen. Im Jahr 2011 produzierten Meerbuscher Haushalte 28 490 Tonnen Müll. Das sind mehr als 1000 Tonnen weniger als noch 2002 (damals betrug die Gesamtabfallmenge 29 648 Tonnen), wie die Stadtverwaltung in einer Informationsvorlage mitteilt. Über den Vergleichszeitraum von 2002 bis 2011 wurde damit ein Tiefststand erreicht. Zudem hat die Stadt mehr Einwohner bekommen. Im Vergleich zum Vorjahr 2010 ist die Abfallmenge zwar nur wenig gesunken — um 57 Tonnen — gleichzeitig wuchs aber auch die Bevölkerung um 145 Personen. Meerbusch hat im Rhein-Kreis Neuss nach Rommerskirchen, Jüchen und Korschenbroich das viertniedrigste Pro-Kopf-Aufkommen.

Ein Tiefststand im Erhebungszeitraum ist auch für den Restmüll festzustellen. Mit 37 Prozent macht er den größten Teil des Mülls am Gesamtaufkommen aus. Im Jahr 2011 entsorgten die Bürger 10 625 Tonnen Hausmüll. Das sind zwar lediglich 0,2 Prozent weniger als 2010. Langfristig hat sich das Entsorgungsverhalten aber geändert. Noch zwei Jahre vorher produzierte jeder Meerbuscher jährlich 4,8 Kilogramm mehr Restmüll. Im Jahr 2011 ist der Restmüll pro Kopf auf 195 Tonnen gesunken (2009 waren es 199,8 Tonnen). Zum Vergleich: 2002 kamen auf jeden Meerbuscher 218 Kilogramm Restmüll pro Jahr. Das waren 23 Kilogramm mehr als 2011.

Während die Abfallmenge beim Restmüll einen stetigen Abwärtstrend erlebt, stieg sie in anderen Bereichen an. So zum Beispiel bei Verpackungen, die über den Gelben Sack entsorgt werden. Fast 30 Kilogramm Joghurtbecher, Milchtüten oder Plastikflaschen warfen die Meerbuscher im Jahr 2011 fort. Das bedeutet einen Anstieg von 3,1 Prozent. Dennoch hat sich die Müllproduktion bei den leichten Verpackungen verringert: Fast zehn Kilogramm mehr entsorgten die Bürger im Jahr 2006.

Auch mehr Sperrmüll, Schadstoffe, Biomüll und Altkleider wurden entsorgt. Bei den Schadstoffen waren es sogar 13,2 Prozent mehr Abfälle als 2010. Viele Meerbuscher praktizieren aber auch die ökologische Art der Entsorgung: Der Bioabfall hat mengenmäßig um 129 Tonnen vom Jahr 2010 auf 2011 zugelegt. 209 Biotonnen wurden neu aufgestellt. Nach dem Restmüll bildet er den zweitgrößten Mengenanteil. Fast ein Viertel des gesamten Abfalls (23 Prozent) wird kompostiert. Pro Kopf fielen 119 Kilogramm Biomüll an. Die Stadtverwaltung weist in ihrer Vorlage jedoch daraufhin, dass die eingesammelten Bio- und Grünabfallmengen stark witterungsabhängig seien.

Einen Mengenrückgang beim Elektroschrott führt die Verwaltung darauf zurück, dass immer mehr Geräte, die von den Bürgern bereitgestellt werden, entwendet würden.

(RP)
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