Meerbusch Meerbuschs erste Literaturpreisträger

Meerbusch · Karina Schlingensiepen aus Wuppertal hat den 1. Meerbuscher Literaturpreis in der Kategorie Prosa gewonnen. Der Preis für Lyrik geht nach Langst-Kierst — an Ingeborg Backstein für ihr Gedicht "Geschmacksache"

 Die Preisträger (von links): Lena Neeten (Sonderpreis), Jutta Strzalka (2. Platz Prosa), Karina Schlingensiepen (1. Platz Prosa), Ingeborg Backstein (1. Platz Lyrik), Sylvia Ederle (2. Platz Lyrik) und Matthias Zscharnack (3. Platz Lyrik).

Die Preisträger (von links): Lena Neeten (Sonderpreis), Jutta Strzalka (2. Platz Prosa), Karina Schlingensiepen (1. Platz Prosa), Ingeborg Backstein (1. Platz Lyrik), Sylvia Ederle (2. Platz Lyrik) und Matthias Zscharnack (3. Platz Lyrik).

Foto: Dackweiler

Am Samstag ist im Alten Güterbahnhof Osterath der mit 2000 Euro dotierte 1. Meerbuscher Literaturpreis – initiiert von Roger Gerhold in Zusammenarbeit mit dem Meerbuscher Kulturkreis (MKK) – vergeben worden. Unter den vom Ausschreibungsstart am 14. Februar bis zum Einsendeschluss am 30. April größtenteils per E-Mail eingegangenen 738 Einsendungen von 360 Literaten weltweit wählte eine Jury aus den Literaturgattungen Prosa und Lyrik zum Thema "Duft" je acht Beiträge. Die letzte Entscheidung traf das Publikum. Rund 60 Anwesende vergaben auf Stimmzetteln acht Punkte je Kategorie und setzten damit "Mohnblumenrot" von Karina Schlingensiepen aus Wuppertal (Prosa) und "Geschmackssache" von Ingeborg Backstein aus Langst-Kierst (Lyrik) auf die mit je 600 Euro dotierten ersten Plätze.

Mit der Anmerkung "Meerbusch ist um eine kulturelle Attraktion reicher" würdigte Kulturdezernentin und Literaturpreis-Schirmherrin Angelika Mielke-Westerlage den Erfolg des Projekts. Roger Gerhold und Heribert Schween (MKK) ergänzen: "Mit dieser Resonanz haben wir in unseren kühnsten Träumen nicht gerechnet." Gerhold ist es im ersten Anlauf gelungen, Autoren eine Plattform zu geben. Lyrik-Preisträgerin Ingeborg Backstein, die wie die meisten der 16 mit einer Urkunde ausgezeichneten Finalisten im Güterbahnhof anwesend war, erzählt: "Ich habe insgesamt über 200 Gedichte verfasst."

Ihre gereimte Beschreibung über den Duftgeschmack eines Hundes gefiel dem Publikum ebenso wie die Erzählung von Karina Schlingensiepen über ein blindes Mädchen. Den inhaltlichen Aussagen der 16 Texte verpassten die mit geschulten Stimmen vortragenden Schauspieler Petra Kuhles und Oliver Reinhardt aus Düsseldorf die entsprechenden Akzente.

Im Anschluss setzte das Publikum – darunter Landtagsvizepräsident Oliver Keymis – die Prosa-Beiträge "Caroline Lafleur" von Jutta Strzalka, Oberhausen, sowie "... und der Duft nach Weiß" von Stefanie Gregg, Ottobrunn, und die Lyrik-Einsendungen "Trost" von Sylvia Ederle, Mörlenbach, sowie "Düfte" von Matthias Zscharnack, Leipzig, auf die Plätze zwei (300 Euro) und drei (100 Euro). Ein Sonderpreis in Buchform ging an die 16-jährige Lena Neeten aus Lank-Latum, die ihren Beitrag drei Stunden vor Einsendeschluss bei Roger Gerhold in Langst-Kierst persönlich vorbeibrachte.

Den kulturellen Rahmen zur literarischen Veranstaltung bildeten Arbeiten der Künstlerin Jutta Gerhold zum Thema Duft und Bleistift-Pyramiden des Düsseldorfer Künstlers Amos Plaut. "Idee und Umsetzung der Literatur-Ausschreibung sind super", fassen die Besucherinnen Angelika Kraft und Gerhold Stermann die einhellige Begeisterung zusammen. Die teilt auch Matthias Zscharnack, promovierter Stammzellenbiologe, der zur Preisübergabe aus Leipzig angereist war. Vielleicht wird er sich 2014 auch am zweiten Meerbuscher Literaturpreis beteiligen. "Dann wird 'Licht' zum Thema gemacht", sagt Roger Gerhold. Er hofft darauf, dass auch die Stadt dieses "Literatur-Pflänzchen" weiter pflegt und hegt.

(RP)
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