Meerbusch Weg frei für neues Jugendcafé

Meerbusch · Auf dem Gelände der Alten Seilerei in Osterath wird am 1. Dezember das seit langem geplante Jugendcafé eröffnet. Dort können Bands proben und auftreten. Der Jugendhilfeausschuss stimmte dem Projekt zu

 Rund 160 000 Euro im Jahr lässt sich die Stadt das neue Jugendcafé im Jahr kosten. Vereine, Firmen oder auch Privatpersonen können die Räume für Feiern oder Veranstaltungen anmieten.

Rund 160 000 Euro im Jahr lässt sich die Stadt das neue Jugendcafé im Jahr kosten. Vereine, Firmen oder auch Privatpersonen können die Räume für Feiern oder Veranstaltungen anmieten.

Foto: Ulli Dackweiler

Schule aus um 13 Uhr, kurz die Hausaufgaben gemacht und dann den Rest des Tages Freizeit? So sah der Alltag von Kindern- und Jugendlichen vielleicht vor 20 Jahren aus. In Zeiten von Offener Ganztagsschule und Unterricht am Nachmittag kommt kaum noch ein Kind vor 16 Uhr nach Hause. Da müssen sich auch die Freizeiteinrichtungen anpassen und neue Angebote machen. In der Zeit ab 17 Uhr haben die Jugendlichen Zeit, wollen sich gerne treffen, Angebote mit Begleitung von Sozialpädagogen nutzen. Schon lange ist die Stadt auf der Suche nach Räumen für ein neues Jugendcafé. Ab 1. Dezember ist es soweit. Im Gebäude der Alten Seilerei wird in der sogenannten "Fluxus-Halle" ein neues Jugendcafé eröffnet. Das beschloss der Jugendhilfeausschuss am Mittwochabend einstimmig.

"Das neue Café ist für Jugendliche aus allen Ortsteilen gut erreichbar", sagte Jugenddezernentin Angelika Mielke-Westerlage im Ausschuss. In der großen Halle haben bei Veranstaltungen bis zu 500 Gäste Platz. Dazu kommt ein bereits jetzt gut ausgestatteter 110 Quadratmeter großer Bistro-Bereich mit Theke, Kühlung und Zapfanlage. Angedacht ist so etwas wie eine offene Bühne, die jedem jungen Menschen Gelegenheit bietet, seine Kunst zu präsentieren. Das können Lesungen junger Autoren sein, Ausstellungen, Tanz, Poetry-Slam oder auch Filme. Um größere Veranstaltungen wie Konzerte soll sich die Musikszene kümmern, die schon beim "Rock am Turm" die Fäden gezogen haben.

Betreiber des Jugendcafés wird aber nicht die Stadt, sondern der Osterather Betreuungsverein (OBV) sein. 120 000 Euro im Jahr für Sach- und Personalkosten bekommt er dafür von der Stadt zur Verfügung gestellt. Rund 40 000 Euro kostet die Miete im Jahr, aus Sicht der Verwaltung "günstig". "Hier konnten wir mit dem Vermieter verhandeln, weil das Gebäude längere Zeit leer stand", sagt Angelika Mielke-Westerlage. Zunächst hat die Stadt den Vertrag nur für drei Jahre geschlossen, um flexibel zu sein und die Akzeptanz abzuwarten.

"Wir planen für die Jugendliche ein Angebot von mittwochs bis sonntags", sagt Jürgen Eimer vom OBV. Was die 13 bis 17-Jährigen genau wollen und erwarten, das möchte der OBV mit den Schülern persönlich klären. "Wir planen eine Besichtigung, dann kann jeder seine Wünsche äußern", sagt Eimer. Denkbar wäre ein Kicker-Tisch oder ein großer Fernseher oder Beamer, so dass am Samstag Bundesliga-Spiele angesehen werden können. Mit dabei ist auch ein Sozialpädagoge. "Was es aber nicht geben wird, sind Arbeitsgemeinschaften oder Tag der Mädchen oder so etwas", sagt Eimer. Die Pädagogen sollen sich eher im Hintergrund halten.

Damit nun alles zügig voran geht, muss der Rat noch zustimmen. Ab dem 1. November darf der OBV das Gebäude schon nutzen. Rund 80 000 Euro werden in eine neue Ausstattung sowie Küchenutensilien, Geschirr und Gläser investiert. Dazu kommen noch die Kosten für eine Beschallungsanlage.

Der Plan der Verwaltung wurde von allen Fraktionen befürwortet. "Es ist ein Risiko, aber das sollten wir eingehen", sagte Michael Bertholdt (FDP). "Wir unterstützen die Verwaltung zu 100 Prozent, ein toller Plan", sagte Guido Fliege (Grüne). Nur Lob gab es auch von Jörg Wartchow (CDU). Er wünschte dem OBV viel Glück beim Betrieb des Jugendcafés.

(RP)
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