Erkrath Neue Tafel am Rabenstein

Düsseldorf · Die Ercroder Jonges enthüllten die restaurierte Erinnerungsplakette am letzten Kalkfelsen des Gesteins. Sie erinnert an den Lehrer Johann Carl Fuhlrott, der die Knochen als Überreste des Neandertalers deutete.

Das Denkmal für den Entdecker des Neandertalers strahlt in neuem Glanz. Veranlasst durch die Ercroder Jonges wurden die Lettern der 80 Jahre alten Gedenktafel am Rabenstein gereinigt und neu angebracht. Geschichtsträchtiges der Stadt Erkrath für die Nachwelt zu erhalten: Das haben sich die Mitglieder des Heimatvereins Ercroder Jonges zum Ziel gemacht. Dazu zählt auch der Rabenstein, eine Kalkfelswand an der Fundstelle des Neandertalers.

Nachdem die Mitglieder den Felsen vor drei Jahren von Gestrüpp befreiten, stand nun die Restauration der dort angebrachten Gedenktafel zu Ehren des Wissenschaftlers Johann Carl Fuhlrott an. Dieser erkannte die 1856 im Neandertal gefundenen Knochen als Teile eines menschlichen Skeletts aus der Urzeit — als Knochen des Neandertalers, der daraufhin weltweite Bedeutung und Berühmtheit erlangte. Grund genug, dem Entdecker ein Denkmal zu setzen. Die 1926 angebrachte Asbesttafel "Zur Erinnerung an die Entdeckung des Neandertal-Menschen durch Prof. Dr. C. Fuhlrott", so die Inschrift, war jedoch mit der Zeit unlesbar geworden, das Material gefährlich.

Schutz vor Hitze und Nässe

"Da waren die Ercroder Jonges zum Handeln aufgerufen", sagt Baas Alfred Niek. Die Tafel wurde vorschriftsmäßig entsorgt, die insgesamt 90 Buchstaben mit Glasperlenstrahlen gereinigt und anschließend auf eine Eternitplatte aufgeschraubt. Dieser Verbundstoff, der zum größten Teil aus Zement besteht, ist als Untergrund für die Gedenktafel vor allem durch seine Wetter-, Frost- und Hitzebeständigkeit bestens geeignet. Bis zu ihrer Enthüllung standen jedoch noch einige Schritte bevor: eine Stunde vor der Feier fand die traditionelle Frühlingswanderung des Heimatvereins statt.

Von der Bahnsteighalle Erkrath legten die Teilnehmer die rund vier Kilometer bis zum Rabenstein durch den Wald zurück. "Erst haben wir richtig gefroren, aber spätestens an den vielen Stiegen wurde es warm", sagt Gudrun Weinhage, Ehefrau eines Ercroder Jong. Als die Wanderer nacheinander auf dem Vorplatz des Felssteins eintrafen, standen dort schon zur Stärkung Speisen vom Grill bereit. "Um 15.30 Uhr soll die Tafel enthüllt werden — bis dahin werden alle angekommen sein", sagt Erkraths Bürgermeister Arno Werner.

Alfred Nieks Dank galt vor allem Olaf Grau, dem Spender der neuen Tafel am Rabenstein, die er abschließend der Öffentlichkeit übergibt: "Alle erforderlichen Arbeiten sind erledigt. Die Tafel glänzt und hängt wieder an ihrem alten Platz." Mit diesen Worten entfernte er die Plastikplane und gab unter staunenden Rufen der Umstehenden den Blick auf die graue Platte mit, nun sauberen, kupferfarbenen Lettern frei.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort