Historischer Einschnitt: Thyssenkrupp verkauft Stahlsparte
EILMELDUNG
Historischer Einschnitt: Thyssenkrupp verkauft Stahlsparte

Steuersünder in JVA angekommen Uli Hoeneß: "Ich wollte schon am Freitag ins Gefängnis"

München · Das Leben von Uli Hoeneß in Freiheit ist seit Montag, 11.45 Uhr, erstmal zu Ende. 81 Tage nach seiner Verurteilung als Steuersünder trat der Ex-Präsident von Rekordmeister Bayern München seine Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech an.

Zuvor sprach er mit der "Bild"-Zeitung noch über die letzten Stunden vor dem Haftantritt. "Ich hatte ja auch lange genug Zeit, mich auf diesen Tag vorzubereiten", entgegnete der 62-Jährige auf die Anmerkung, dass er gefasst wirke. Hoeneß war am 13. März vom Landgericht München wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 28,5 Millionen Euro zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden.

"Ich kann nur abwarten, was im Gefängnis auf mich zukommt und dann damit umgehen", sagte er weiter. In den vergangenen Wochen habe er alle Vorgaben fristgerecht eingehalten — und wollte sogar schon drei Tage früher ins Gefängnis. "Ich wollte schon am Freitag die Haftstrafe antreten", sagte er. "Aber die Gefängnisleitung hatte mich gebeten, erst am Montag zu kommen." Der Freitag war aufgrund von Christi Himmelfahrt am vergangenen Donnerstag Brückentag, "darum war kein Arzt für die Aufnahmeuntersuchung dort".

Uli Hoeneß kommt an der JVA Landsberg an
13 Bilder

Schaulustige verfolgen Hoeneß' Haftantritt

13 Bilder
Foto: dpa, shp htf

Wie lange Hoeneß tatsächlich einsitzen muss, ist offen. Freigang könnte er im besten Fall nach sechs Monaten bekommen, bei guter Führung wäre eine Entlassung nach rund 21 Monaten möglich. In den ersten zwei Wochen im Gefängnis erwartet Hoeneß eine Art Eingewöhnungszeit, in der es Gespräche mit der Anstaltsleitung, Psychologen und Ärzten geben soll.

Hoeneß hatte bei der Staatsanwaltschaft Einspruch gegen seinen Vollzug in Landsberg erhoben. Hintergrund war ein von der Leitung der JVA veranstalteter "Tag der offenen Tür", bei dem zahlreichen Medienvertretern Einblick in den Gefängnis-Alltag gewährt worden war. Hoeneß sah seine Privatsphäre verletzt. Hoeneß bestätigt, dass er daran gedacht habe, sich in ein anderes Gefängnis verlegen zu lassen. "Das war mal kurz ein Thema", sagte er. "Aber wir hatten das schnell abgehakt, weil es keine Aussicht auf Erfolg hatte." Es sei völlig in Ordnung, dass es jetzt nach Landsberg gehe.

Zudem waren Sicherheitsbedenken laut geworden, nachdem Hoeneß Opfer eines Erpressungsversuchs geworden war. Der Täter, ein 50 Jahre alter Ex-Sträfling, wurde bei einer fingierten Geldübergabe festgenommen.

(spol)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort