WM 2006 Die sportlichen Highlights
Die Fußballfans blicken zurück auf packende 64 WM-Spiele. Viel ist geschrieben worden über taktische Zwänge und fehlende Torszenen. Doch auch diese Endrunde hatte zahlreiche bemerkenswerte Augenblicke zu bieten: Tolle Tore, geniale Spielzüge und andere Momente für die sportliche Ewigkeit. Wir haben für Sie die sportlichen Highlights dieser WM zusammengefasst.
Lahms Traumtor zu Beginn:
Mit einem echten Traumtor eröffnete Philipp Lahm den Torreigen bei der WM. Im Auftaktspiel gegen Costa Rica schlenzte der Linksverteidiger von Bayern München das Leder aus 18 Metern unhaltbar in den rechten Winkel.
Top-Spiel zwischen "Gauchos" und Ivorern:
Es war eines der besten Spiele dieser WM. Die Vorrunden-Partie zwischen Argentinien und der Elfenbeinküste entwickelte sich zu einem echten Augenschmaus. In Halbzeit eins spielten die "Gauchos" wie von einem anderen Stern und gingen durch Crespo und Saviola mit 2:0 in Führung. Nach dem Seitenwechsel drehten dann aber die Ivorer auf. Mehr als der Anschlusstreffer durch Didier Doroga gelang den spielstarken Afrikanern trotz toller Chancen jedoch nicht mehr.
Spanien deklassiert die Ukraine:
Im ersten Gruppenspiel gegen die Ukraine setzte Spanien ein echtes Ausrufezeichen. Die Iberer zeigten ihre offensive Klasse und ließen Shevchenko und Co. keine Chance. Am Ende hieß es 4:0 für das Team von Trainer Luis Aragones.
Argentiniens Lehrstunde:
Im Vorrunden-Spiel gegen Serbien und Montenegro lieferte Argentinien eine wahre Fußball-Gala ab. Beim 6:0-Kantersieg spielten sich die "Gauchos" förmlich in einen Rausch.
Australiens Endspurt:
Australien sah im Vorrunden-Match gegen Japan schon wie der Verlierer aus, doch dank eines starken Endspurts konnten die Jungs aus "down under" in der Schlussviertelstunde aus einem 0:1 noch ein 3:1 machen. Als zweifacher Torschütze zeichnete sich dabei Tim Cahill vom FC Everton aus.
Trinidad holt ersten WM-Punkt:
Grund zum Feiern hatte Trinidad und Tobago nach dem 0:0 im Vorrunden-Spiel gegen Schweden. Das Team um Dwight Yorke ergatterte sich gegen die favorisierten Skandinavier seinen ersten WM-Punkt. Sogar ein Sieg des Außenseiters lag lange Zeit im Bereich des Möglichen.
Kewell befördert Australien ins Achtelfinale:
Die australische Nationalmannschaft konnte sich bei ihrem Star Harry Kewell bedanken, dass es für die Jungs von "down under" zum Achtelfinal-Einzug reichte. Der Spieler vom FC Liverpool besorgte im entscheidenden Vorrunden-Match gegen Kroatien das späte 2:2 - und ebnete damit den Weg in die Runde der letzten 16.
Brasilien überzeugt gegen Japan:
Nach schwacher Vorstellung zum Auftakt konnte Brasilien im Vorrunden-Spiel gegen Japan erstmals überzeugen. Die Jungs vom Zuckerhut schossen die Japaner mit 4:1 ab - zweifacher Torschütze war dabei der zuvor vielkritisierte Ronaldo.
Ghana schreibt Geschichte:
Ghana sorgte bei der WM für eine faustdicke Überraschung. Der WM-Neuling setzte sich im letzten Gruppenspiel mit 2:1 gegen die USA durch und zog damit als einziges afrikanisches Team in die Runde der letzten 16 ein.
Das Skandal-Spiel:
Im Match zwischen Italien und den USA ging es mächtig zur Sache: Gleich drei Spieler wurden nach brutalen Fouls des Feldes verwiesen. Besonders schlimm dabei war der Ellbogencheck von Italiens de Rossi, der US-Stürmer McBride eine blutende Wunde zufügte. Fußball gespielt wurde auch noch: Die Partie endete 1:1.
Super-Joker Neuville:
Trotz drückender Überlegenheit und zahlreicher Chancen wollte der deutschen Mannschaft im Vorrunden-Match gegen Polen einfach kein Treffer gelingen. Bis zur Nachspielzeit. Da nämlich erlöste der eingewechselte Oliver Neuville die Fans in Dortmund, als er eine Odonkor-Flanke zum 1:0-Siegtreffer verwandelte - Deutschland war vorzeitig im Achtelfinale.
Doppelpack von Rosicky:
Eine extrem starke Vorstellung bot Tomas Rosicky beim 3:0-Erfolg seiner Tschechen gegen die USA. Der Mittelfeldspieler war überall und hatte mit seinen zwei Treffern maßgeblichen Anteil am Erfolg. Speziell sein erster Streich - ein Weitschuss aus 25 Metern - war absolut sehenswert.
Cole weckt die Fans auf:
Mit einem vorsichtigen Abtasten begann die Vorrunden-Partie zwischen England und Schweden, dann aber weckte Joe Cole vom FC Chelsea die Fans der "Three Lions" auf. Mit einem Gewaltschuss markierte der Mittelfeldspieler in der 32. Minute das 1:0 - fortan sahen die Zuschauer eine Top-Partie, in der es am Ende 2:2 stand.
Ghana überrascht gegen Tschechien:
Gegen eine von Verletzungen geplagte tschechische Mannschaft schaffte Ghana die erste Sensation des WM-Turniers. Die Afrikaner spielten den großen Favoriten streckenweise an die Wand und durften am Ende verdient einen 2:0-Erfolg feiern.
Simunic sieht drei Mal Gelb:
Schiedsrichter Graham Poll leistete sich beim Vorrunden-Match zwischen Kroatien und Australien einen schweren Fehler. Obwohl der Kroate Josip Simunic bereits verwarnt war, zeigte der Engländer diesem ein zweites Mal die Gelbe Karte. Erst beim dritten Mal Gelb musste Simunic schließlich vom Platz. Nur gut, dass Australien nach dem 2:2 am Ende weiter war, ansonsten hätte es wohl einen Protest gegeben.
"Doppel-Miro" lässt nichts anbrennen:
Auf Stürmer Miroslav Klose konnte sich Deutschland auch im letzten Vorrunden-Spiel gegen Ecuador verlassen. Der Torjäger von Werder Bremen steuerte gegen die Südamerikaner zwei sehenswerte Treffer zum insgesamt ungefährdeten 3:0-Sieg der Klinsmann-Elf bei.
Der Hammer von Maxi Rodriguez:
1:1 stand es in der Verlängerung des Achtelfinal-Spiels zwischen Argentinien und Mexiko - viele rechneten schon mit dem Elfmeterschießen. Doch dann fasste sich Maxi Rodriguez ein Herz: Einen langen Flankenball stoppte der "Gaucho" gekonnt mit der Brust, um die Kugel dann aus 20 Metern volley in den linken Torwinkel zu jagen. Argentinien gewann am Ende 2:1.
Die Geburt des Traum-Sturms:
Einen Blitzstart legte die deutsche Nationalmannschaft im Achtelfinale gegen Schweden hin. Lukas Podolski traf in der Anfangsviertelstunde zwei Mal ins Schwarze - in beiden Fällen hatte sein Sturmpartner Miroslav Klose sensationell aufgelegt. Der Traumsturm war geboren, die Partie gewonnen: Am Ende blieb es beim 2:0.
Der Beckham-Freistoß:
Im Achtelfinale gegen Ecuador gelang Mitfavorit England zunächst nicht viel, dann aber kam David Beckham. Der englische Kapitän zirkelte in der 60. Minute einen Freistoß zum 1:0 ins Netz. Dieser Treffer bedeutete gleichzeitig den Viertelfinal-Einzug für die "Three Lions".
Kartenfestival zwischen Portugal und Holland:
Die Achtelfinal-Partie zwischen Portugal und Holland wurde zu einem echten Kartenfestival. Schiedsrichter Iwanow schickte jeweils zwei Mann auf beiden Seiten mit Gelb-Rot vom Platz. Das Spiel endete 1:0 für Portugal, der Titeltraum der "Oranjes" war geplatzt.
Totti behält die Nerven:
Dank eines nervenstarken Francesco Totti konnte Italien das Achtelfinale gegen Australien doch noch für sich entscheiden. In Unterzahl bekam der Weltmeister von 1982 Sekunden vor dem Ende einen Elfmeter zugesprochen - und Totti blieb eiskalt. Der italienische Spielmacher wuchtete das Leder gekonnt zum 1:0 in den linken Winkel - Italien war im Viertelfinale.
Rooney rastet aus:
Englands Sturmhoffnung Wayne Rooney leitete im Viertelfinale gegen Portugal mit einer dummen Aktion die Niederlage seines Teams ein. Nach einem Zweikampf mit Ricardo Carvalho trat der Stürmer von Manchester United seinem Gegenspieler in den Unterleib. Die Rote Karte war die logische Konsequenz, am Ende schied England auch noch aus.
Englands Elfmeter-Drama:
Sie können es einfach nicht: Einmal mehr ist die englische Nationalmannschaft im Elfmeterschießen ausgeschieden. Im WM-Viertelfinale scheiterten gleich drei Schützen der "Three Lions" an Portugals überragendem Torhüter Ricardo. Weil Cristiano Ronaldo schließlich den entscheidenden Strafstoß für den Vize-Europameister verwandelte, durften Lampard und Co. nach Hause fahren.
Zidane und Henry entzaubern den Weltmeister:
Es war eine Nacht, die man in Frankreich nicht so schnell vergessen wird. Mit großartigem Offensiv-Spiel und einem Zinedine Zidane in Weltklasse-Form gelang Frankreich im Viertelfinale gegen Brasilien die Sensation. Der Weltmeister von 1998 warf Ronaldinho und Co. dank eines Treffer von Stürmer Thierry Henry mit 1:0 aus dem Wettbewerb.
Der Elfmeter-Held:
Jens Lehmann avancierte im Viertelfinale zwischen Deutschland und Argentinien zum Nationalhelden. Der deutsche Keeper parierte im Elfmeterschießen sowohl gegen Ayala als auch gegen Cambiasso und bugsierte den Gastgeber damit ins Halbfinale. Vorher hatte sich der Routinier einen Zettel in den Stutzen gesteckt, auf dem genau stand, wohin die Argentinier am liebsten schießen.
Grosso schockt Deutschland:
Italiens Fabio Grosso versetzte Deutschland in der Verlängerung des Halbfinal-Duells in Dortmund mit seinem späten Treffer zum 1:0 den Todesstoß. Am Ende setzte sich der Weltmeister von 1982 mit 2:0 durch und warf die Gastgeber aus dem Turnier.
Zidane schießt Frankreich ins Finale:
Im Halbfinale zwischen Frankreich und Portugal war der "alte Mann" einmal mehr zur Stelle. Nach einem Foul an Thierry Henry verwandelte Spielmacher Zinedine Zidane den fälligen Elfmeter zum 1:0-Endstand und sicherte Frankreich damit den Einzug ins Finale.
Die tolle Schweinsteiger-Show gegen Portugal
Im Halbfinale gegen Argentinien war er nicht so in Form. Im kleinen Finale gegen die Portugiesen entwickelte sich der Mittelfeldmann aber zum Matchwinner.
Drei Treffer made by Schweini
Zwei Treffer markierte er selbst, einmal fälschte eine Defensivmann ab. Eine starke Vorstellung. Hier hat Ricardo mal wieder das Nachsehen.
Der "Titan" nimmt AbschiedDie gesamte WM saß Oliver Kahn auf der Bank, konnte nur zugucken. Im kleinen Finale durfte er dann in den Kasten und verabschiedete sich mit tollen Paraden aus der Nationalmannschaften. Hier pariert er stark gegen Pauleta.
Das Finale - sportlich ein Leckerbissen
Das Finale machte Spaß. Streckenweise ging es rauf und runter - beide Teams zeigten guten Fußball. Hier markiert Materazzi per Kopf das 1:1.
Der schlimmste AussetzerHoffentlich bleibt von diesem Finale nicht nur diese schlimme Szene in den Köpfen der Menschen. Zidane rastet aus, rammt Materazzi den Kopf auf die Brust.
Der traurige Abgang
Zidane fliegt mit einer roten Karte vom Platz, Frankreich verliert das Finale. Der Star ist völlig am Ende, schleicht in die Kabine. Auch zur Siegerehrung kehrt er nicht zurück. Das traurige Ende einer großen Karriere.
Der letzte Akt: Grosso verwandelt den entscheidenen ElfmeterDer letzte Schuss, das letzte Tor dieser WM. Fabio Grosso verwandelt den entscheidenen Elfmeter zum 6:4 gegen Frankreich. Italien wird zum vierten Mal Weltmeister