Pressekonferenz Teresa Enke präsentiert die EnkeApp
Sieben Jahre nach dem Suizid des früheren Nationaltorhüters Robert Enke sollen Menschen mit Depressionen mit einem digitalen Angebot unterstützt werden.
Mit der sogenannten EnkeApp für Smartphones können sich Erkrankte künftig Hilfe holen.
"Ich denke, dass das Daddeln mit dem Smartphone künftig von großem Nutzen sein kann", sagte Enkes Witwe und Vorsitzende der Robert-Enke-Stiftung, Teresa Enke, am Montag in Hannover.
"Über das Smartphone erhoffen wir uns, noch mehr Menschen zu erreichen. Wir wollen die Nutzer aus der Isolation holen."
Über die Applikation besteht die Möglichkeit für Betroffene, an eine bestimmte Menschengruppe einen Notruf abzusetzen.
In akuten Situationen der Hilflosigkeit können Depressive zudem einen SOS-Notruf an Hilfskräfte absetzen.
Die Enke-Stiftung erhofft sich dadurch, mögliche Suizid-Versuche zu verhindern.
"Leider habe ich damals nicht gewusst, wo Robert war. Mit dieser App hätte ich es gewusst und hätte ihm vielleicht helfen können", sagte Teresa Enke
Robert Enke hatte am 10. November 2009 Suizid begangen. Der damalige Torhüter von Hannover 96 litt unter Depressionen.
DFB-Präsident Reinhard Grindel lobte insbesondere den Einsatz der Stiftungsvorsitzenden: "Sie ist der Kopf und das Herz der Stiftung."
Teresa Enke betonte, es sei für sie "etwas ganz Besonderes", nun diese App vorstellen zu dürfen. "Es werden viele Erinnerungen wach, wenn ich das Blitzlichtgewitter höre", sagte sie angesichts des nahenden Jahrestags des Todes ihres Mannes, "es ist viel Zeit vergangen, mir geht es Gott sei Dank wieder gut."