WM-Quali 2018 Deutschland - Norwegen: Pressestimmen
Wir haben die Pressestimmen zum WM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und Norwegen (6:0) gesammelt.
NORWEGEN
Verdens Gang: "Deutschland demütigt Norwegen. Das war nur noch peinlich! Norwegen hing von der ersten Minute an in den Seilen. Die Spieler wurden als Kegel missbraucht, sie mussten sich vorkommen als würden sie Schatten jagen, ihnen wurde vom technischen, flinken und präzisen deutschen Fußball schwindlig. Lars Lagerbäck entgeht der Guillotine nur, weil es erst sein fünftes Spiel war."
Dagbladet: "Gedemütigt und ausgespielt nach allen Regeln der Kunst. Die beste Nationalmannschaft der Welt ließ Norwegen wie die schlechteste aussehen. Wir waren Zuschauer unseres eigenen Elends und nicht einmal in der Nähe von irgendwas. Dafür gibt es nur ein Wort: peinlich! Die Deutschen nahmen erst nach dem 5:0 den Fuß vom Gas und wurden menschlich. Es war eine schreckliche Vorstellung."
Dagsavisen: "Es war, als hätte ein alter norwegischer Gebrauchtwagen versucht, mit einem Formel-1-Monster aus dem Mercedes-Benz Museum mitzuhalten. Das hätte zweistellig ausgehen können. Es war ein seltenes Stück Fußballtheater. Wenn die Deutschen Platz und Raum bekommen, das zu tun, was sie wollen, kann so etwas geschehen. Das ist nicht, wo Lars Lagerbäck uns hinführen wollte. Was kann er tun? Leider nicht viel!"
Aftenposten: "Norwegen gedemütigt. Es war einfach nur traurig. Worte für diese Erniedrigung zu suchen ist sinnlos."
Spiegel Online: "Wie gemalt. Deutsche Neonazis mit entsprechenden Gesängen, wütende Proteste gegen den DFB, Pfiffe gegen Timo Werner und ein spätes Siegtor per Kopfball - das Länderspiel in Prag am vergangenen Freitag war aus DFB-Sicht eines der bittersten der jüngeren Vergangenheit. Die Reaktion drei Tage später in Stuttgart: ein 70 Meter langes Plakat des Fanklubs der Nationalmannschaft mit der Aufschrift "Gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung - der Fan Club ist bunt und steht hinter der Mannschaft" und ein friedliches Publikum, zwei Treffer von Werner und ein Gala-Auftritt der ganzen Mannschaft. Ein Abend wie gemalt für den DFB."
Bild: "Das war einfach WERNERbar! So schön kann WM-Quali sein! In seiner alten Heimat gibt's die Versöhnung mit Timo Werner (21/Leipzig), der in Prag von Hirnlos-Hools noch als "Hurensohn" beschimpft wurde. Applaus der 50000 Fans schon bei der Vorstellung. Den ersten "Timo Werner"-Sprechchören (16.) folgt der Doppelpack (21./40.) des zur Zeit besten deutschen Stürmers."
Sport 1: "Werner - Vom Buhmann zum Helden. Schmähgesänge gegen ihn ist Leipzigs Stürmer Timo Werner seit seiner Flugeinlage im Dezember 2016 gewohnt. Doch beim WM-Qualifikationsspiel gegen Norwegen in Stuttgart bot sich dem 21-Jährigen ein anderes Bild: Der verlorene Sohn wurde mit offenen Armen empfangen. Die deutschen Fans feierten den 21-Jährigen, der in der Jugend der Schwaben ausgebildet wurde und 14 Jahre lang das Stuttgarter Trikot trug, mit Sprechchören. Und Werner zahlte es mit einem Doppelpack bei der 6:0-Torgala zurück."
Rheinische Post: "Starkes DFB-Team deklassiert Norwegen – Fans feiern Werner. Die Reizfigur des deutschen Fußballs hat sich Balsam für seine Seele abgeholt. Timo Werner wurde beim WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Norwegen in Stuttgart lautstark als Matchwinner gefeiert. Der 21-Jährige steuerte zum 6:0 in seiner Geburtsstadt zwei Treffer bei."
FAZ: "Ein deutscher Gala-Abend. 3:0 nach gut zwanzig Minuten – und die Deutschen hörten nicht auf, das norwegische Tor anzugreifen. Kein Spieler wurde dabei im ersten Heimspiel der WM-Saison mehr unterstützt als Werner, der in vielen Stadien auch als Nationalspieler geschmähte und beleidigte Stürmer von RB Leipzig. Die Mannschaft und das Publikum taten sich, ganz anders als in Prag, in Stuttgart gegenseitig gut."
Spox: "DFB-Team demontiert schwache Norweger. Der Star des Spiels: Timo Werner Glänzte erneut durch intelligente Laufwege und seine Präsenz. Selbst die körperliche Komponente eines Sandro Wagner etwa füllte der Leipzig-Star gegen Norwegen aus und behauptete sich auch bei hohen Anspielen. Werner war an insgesamt neun Torschüssen direkt beteiligt, seine zwei Treffer sowie Timo-Werner-Sprechchöre die logische Konsequenz."
Die Welt: "Und dann skandieren 54.000 Fans „Timo Werner“ - einfach so. Selbst im Trikot der Nationalelf war Timo Werner von den deutschen Fans immer wieder beleidigt und ausgepfiffen worden. Auch in Stuttgart gab es Sprechchöre, diesmal aber aus Bewunderung. Ein Heimatabend, der sein Leben verändern dürfte."
Kicker: "Die Leichtigkeit des Spiels - 6:0 im heimeligen Stuttgart. Es war eine tolle Show, die die bestens aufgelegte Vereinigung aus fünf 2014er Weltmeistern und fünf Confed-Cup-Gewinnern in der Startelf inszenierte. Mit entschlossenen Zweikämpfen schon im Nahbereich des gegnerischen Strafraums und immer wieder erstickendem Pressing wurde der Ball weit vorne gewonnen, in der Offensive begeisterten Kapitän Müller und Kollegen mit Direktpasskombinationen und fein produzierten Treffern: Hacke, Spitze, eins, zwei, drei - vier, fünf, sechs zu null."
Express: "6:0-Kantersieg Deutschland spaziert Richtung WM. Die Spielfreude, die die Löw-Truppe vom Anpfiff an hinlegte, zauberte allen Fans ein Lächeln ins Gesicht. Ein Treffer schöner herausgespielt als der andere. Da wurde so schnell kombiniert, dass man gar nicht mehr hinterher kam. Und der Weltmeister wurde immer frecher."
Süddeutsche Zeitung: "Löw wählt den Feinschmecker-Fußball. Löw bezeugte derweil nicht nur "tolle Kombinationen und Tore". Er sah am Montagabend auch wieder eine Elf, die ein Mix aus alten und neuen Zeiten ist - in dem diesmal aber das Beste aus beiden Welten verschmolz. Leon Goretzka, einer der Besten beim jüngst gewonnenen Confed Cup in Russland, vertrat in der zweiten Hälfte Thomas Müller, und fügte sich mit dem Kopfball zum 5:0 in die deutsche Festgemeinde ein."
Eurosport: "Kroos Allmächtig. Toni Kroos ist seit einiger Zeit der vielleicht beste deutsche Fußballer. Bei Real Madrid ist er unumstritten – ein Kunststück, dass nur wenigen Spielern gelingt. In den vergangenen zwei Jahren gewann er als Stammspieler die Champions League, schon mehrfach landete er bei der Weltfußballerwahl knapp hinter dem Podium. Selbstredend ist der Mittelfeldstratege auch mit dem Adler auf der Brust nicht aus der Stammelf wegzudenken. Ein Blick in die Statistik zeigt warum. Gegen Norwegen spielte er mit großem Abstand die meisten Pässe auf dem Platz (133), wovon 97 Prozent seine Mitspieler erreichten. Ein beeindruckender Wert, bedenkt man, dass mehr als zwei Drittel der Zuspiele (99) in der gegnerischen Hälfte gespielt wurden – dort, wo die Räume etwas enger sind. Gegen Norwegen fand er immer Platz."
Hamburger Abendblatt: "DFB-Elf gegen Norwegen wie im Rausch – Werner mit Doppelpack. Angetrieben vom umjubelten Doppel-Torschützen Timo Werner hat Weltmeister Deutschland mit seinen wahren Fans ein rauschendes Fußballfest gefeiert. Beim 6:0 (4:0) am Montag in Stuttgart gegen überforderte Norweger war das für die vorzeitige WM-Qualifikation mitentscheidende Ergebnis des Tabellenzweiten Nordirland gegen Tschechien zunächst völlig zweitrangig."
Focus Online: "Entfesseltes DFB-Team schießt Norwegen ab. Eine berauschende deutsche Mannschaft fertigt Norwegen ab, die WM-Qualifikation 2018 ist Formsache. In Stuttgart feiert das DFB-Team ein Fußballfest auf und abseits des Platzes, nach dem Fan-Eklat von Prag wird Timo Werner gefeiert."
TZ: "DFB-Team mit Lehrstunde für Norwegen - Werner gefeiert. Mit einem fröhlich-bunten Fußballfest und Toren im halben Dutzend hat die deutsche Nationalmannschaft drei Tage nach dem Nazi-Eklat von Prag ihr WM-Ticket so gut wie gelöst. Angeführt von Doppeltorschütze Timo Werner spielte der Weltmeister beim 6:0 (4:0) gegen Norwegen berauschend und benötigt nur noch einen Punkt gegen den Verfolger Nordirland am 5. Oktober für die erfolgreiche Qualifikation zur Endrunde 2018 in Russland."
Goal: "Deutschland überrollt Norwegen und macht großen Schritt zur WM. Die Norweger agierten selbst in der Defensive viel zu passiv und ließen dem deutschen Kombinationsspiel ohne jeglichen Zugriff freien Lauf. Die wenigen Momente in Ballbesitz waren nicht von langer Dauer. Auch dem 3:0 durch Timo Werner (21.) ging ein schlimmer Fehlpass von Jorgen Skjelvik voraus. Deutschland presste kompakt, Norwegen zeigte kaum Bewegung und kam häufig mindestens einen Schritt zu spät."
Abendzeitung: "Sixpack in Stuttgart: DFB-Elf deklassiert Norwegen. Es wurde schließlich ein fröhlich-festlicher Abend, in dem – zum Glück – der Fußball im Vordergrund stand. Tore, Tricks und ganz viel Liebe. Auch für den ehemaligen Stuttgarter Timo Werner waren in der Partie einige Gänsehaut-Momente, der Stürmer von RB Leipzig wurde mit lautstarken "Tiii-mo Wer-ner"-Sprechchören gefeiert."
Der Tagesspiegel: "Deutschland schlägt Norwegen 6:0. Etwas mehr als eine Viertelstunde war gespielt, als eine der drängendsten Fragen des Abends abschließend beantwortet wurde. Wie würde es das Publikum in Stuttgart mit Timo Werner halten? Nach etwas mehr als einer Viertelstunde näherte sich die norwegische Fußball-Nationalmannschaft erstmals dem deutschen Strafraum. Ein Norweger setzte auf der linken Seite zur Flanke an, doch noch ehe er den Ball berührte, brachte Werner seinen Fuß dazwischen und unterband den Angriff. Von den Rängen gab es Applaus – und wenig später sogar Timo-Werner-Rufe für den sonst fast überall geschmähten und bepöbelten Stürmer."
Zeit Online: "Die große Kuschelparty. Diesmal musste die Ehrenrunde besonders Spaß gemacht haben, denn beseelt vom Publikum besiegte die deutsche Elf in einem wunderbaren Fußballspiel Norwegen 6:0. Die Stuttgarter Zuschauer überschütteten die Spieler mit Liebe. Die meisten Umarmungen und Küsse bekam der vielgeschmähte Werner, und zwar nicht weil er zwei Tore schoss, sondern einfach so. Schöner kann Fußball kaum sein."
Einzelkritik zu Norwegen gegen Deutschland