Neuzugang will vor allem gesund bleibenPeschel: "Unser Anspruch muss der Aufstieg sein"
Duisburg (rpo). Peter Peschel ist einer, der sich auskennt. Und das in mancherlei Hinsicht. Der 31-Jährige bestritt früher 153 Bundesligaspiele für den VfL Bochum (25 Tore), absolvierte außerdem 46 Zweitligapartien (18) und stieg schon vier Mal auf.Dreimal in die Bundesliga und sogar letzte Saison, als er beim Regionalligisten Jahn Regensburg in nur zwölf Spielen acht Tore erzielte, verabschiedete sich Peschel mit einer Aufstiegsparty. Ebenso erlebte der Mittelfeldspieler schon die Schattenseiten des Profigeschäfts. In den letzten Jahren fiel er immer wieder mit Muskelverletzungen aus und erhielt ein negatives Image. Beispielsweise in der Saison 2001/2002, als Peschel mit großen Erwartungen zum MSV kam, diese aber nicht erfüllen konnte und vom damaligen Coach Pierre Littbarski aussortiert wurde. Jetzt versucht Peter Peschel in Duisburg einen neuen Anlauf. Die Entscheidung, zum MSV zurückzukehren, sei ihm nicht schwer gefallen. Aufsteiger Jahn Regensburg, den der MSV am dritten Spieltag im Wedaustadion erwartet, hatte Peschel ebenfalls ein Angebot unterbreitet. "Ich entschied mich aber aus rein sportlichen Gründen für den MSV. Duisburg hat mich ganz klar mehr gereizt. Ich war ja schon der 14. Neuzugang, der MSV hat sich super verstärkt", erzählt Peschel, der seinen letzten Verein eher in den unteren Tabellengefilden erwartet: "Ich will nicht direkt wieder gegen den Abstieg spielen. Duisburg bietet ganz andere Perspektiven und ich kann mich besser einbringen." Wohl im zentralen MittelfeldUnd einbringen will sich der frühere Bochumer auf vielfältige Weise. Als Peschels angestammte Heimat gilt zwar die rechte Außenbahn, MSV-Coach Norbert Meier plant den Routinier aber eher im zentralen Mittelfeld ein. Ganz neu sei das für ihn nicht. "Im Prinzip spiele ich zentral sogar noch ein bisschen lieber als auf rechts. Das kommt mir entgegen. Ich kann beides", sagt Peschel, der glaubt, dass er seine Torgefährlichkeit so noch ein bisschen besser zur Geltung bringen kann. Fragt sich nur, wie lange die Muskeln halten. Wenn sich Peschel im Verlauf eines Matches an den Oberschenkel fasst, schwant dem Beobachter schon Böses. Peschel gilt eben nicht nur als Aufstiegsexperte, sondern auch als Stammgast im Lazarett. "Der Ruf eilt mir voraus, aber für Verletzungen kann man manchmal nichts. Ich habe mir fest vorgenommen, dieses Image diese Saison zu widerlegen", sagt er und kündigt an, dass "ich alles daran setze, verletzungsfrei durch die Saison zu kommen." Dafür will er seinen Körper und den Kontakt zu den MSV-Physiotherapeuten pflegen: "Ich bin optimistisch, dass ich von Verletzungen verschon bleibe." Wenn das gelingt, sind vom Rechtsfuß möglicherweise sogar Glanzleistungen zu erwarten. Immerhin machte sich sogar Bernard Dietz für die Rückholaktion des Spielers, den er noch aus gemeinsamen Bochumer Zeiten kennt, stark. "Das war für mich kein Nachteil", sagt Peschel, der beim Laktattest Dietzxd4 Empfehlung bestätigte und gute Werte aufwies. Zunächst unterschrieb Peschel für ein Jahr. Wie es heißt, soll es ein leistungsbezogener Kontrakt sein. Bis zum nächsten Sommer will er aber einiges bewegen. Peschel peilt seinen fünften Aufstieg an - diesmal soll es wieder hoch in die Bundesliga gehen. "Wir dürfen keine Wunderdinge erwarten. Die Mannschaft ist aber gut, unser Anspruch muss der Aufstieg sein. Es bringt ja nichts zu sagen, dass wir Fünfter werden wollen. Für den fünften Platz gibt" s nix." Der Mann kennt sich halt aus.Von ROLAND LEROI