Kommentar Zur Aufarbeitung fehlt der Wille

Frank Mill ist kein Doping-Aufklärer. Auch kein Kronzeuge, der in seiner Biografie den Missbrauch leistungssteigernder Substanzen im Fußball ans Licht bringt. Der 59-Jährige ist nur der nächste Ex-Profi, der den Einwurf ominöser Pillen als nostalgische Anekdote aus einem früheren Profifußball erzählt. Ohne Anklage allerdings. Und damit auch ohne Wirkung.

Was dem Fußball fehlt, ist der Wille, den schon vor Mill von anderen Ex-Profis wie Toni Schumacher und anhand von Studien mindestens nahegelegten Dopingmissbrauch früherer Tage aufklären und systematisch aufarbeiten zu wollen. Denn man muss die Scheuklappen schon eng angezogen haben, um ausgerechnet den Fußball in Sachen Dopingvergehen für eine Insel der Glückseligkeit inmitten verseuchter Sportarten zu halten. Damals wie heute. Stefan Klüttermann

(RP)
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