Deutschland "U21" - Schweden "U21" 1:2 (0:0)U21-EM: DFB-Junioren schwer unter Druck
Mannheim/Alzey (rpo). Nach der 1:2-Pleite gegen Schweden stehen die deutschen U21-Fußball-Junioren im letzten Vorrundenspiel gegen Portugal schon früh im Turnier unter Zugzwang: Am Mittwoch muss für den Einzug ins Halbfinale gegen Portugal mindestens ein Punkt her.Die "U21"-Junioren des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) müssen also bei der EM im eigenen Land früher als erhofft ein "Endspiel" bestreiten. Nach dem missglückten Griff in die Trickkiste von Trainer Ulli Stielike und dem 1:2 (0:0) gegen Schweden in Mannheim steht zum Abschluss der Vorrunde am Mittwoch gegen Portugal (18.15 Uhr, live bei Sat.1) der Einzug ins Halbfinale und der Traum von Olympia auf dem Spiel. Dass der Coach durch den Austausch von neun Spielern im Vergleich zum 2: 1-Auftaktsieg gegen die Schweiz maßgeblichen Anteil an der Pleite hatte, bestritt "Zocker" Stielike vehement. "Ich mache die Niederlage nicht an personellen Veränderungen fest. Ich bin als Nachwuchs-Trainer und -Förderer angestellt, und ich kann die Spieler nicht fördern, wenn sie auf der Bank sitzen. Ich hätte keinen Spieler gebracht, wenn er im Training über die eigenen Füße gefallen wäre.", meinte der Europameister von 1980 und reagierte auf Kritik an seinem ausgeprägten Rotationsprinzip dünnhäutig: "Ich spiele gerne Skat, aber ich mag es gar nicht, wenn nachgekartet wird. Wir haben gegen Portugal noch alles selbst in der Hand. Ich bin sehr optimistisch."Glückliches Unentschieden Dabei spielten die Schweizer und die Portugiesen, die sich im Anschluss in Mainz 2:2 trennten, dem deutschen Team noch in die Karten. Nun reicht der DFB-Auswahl in der letzten Partie sogar ein Unentschieden zum Halbfinaleinzug, den die Schweden als erstes Team bereits in der Tasche haben. Nur die drei erstplatzierten Mannschaften fahren zum olympischen Turnier nach Athen (11. bis 28. August). Doch die Sommerspiele sind zunächst in weite Ferne gerückt. Und allein der Spielverlauf in Mannheim spricht nicht unbedingt für Stielikes Entschluss, so viele Akteure wie möglich zu schonen und nur Torwart Tim Wiese und Christoph Preuß erneut von Beginn an einzusetzen. Sogar Schwedens Trainer Torbjörn Nilsson, Ex-Profi vom 1. FC Kaiserslautern, war von Stielikes Wechselspielen "sehr überrascht". Erst als der deutsche Trainer beim Stand von 0:2 nach Toren von Jon Jönsson (49.) und Johan Elmander (62.) Torjäger Benjamin Auer, Bastian Schweinsteiger und Andreas Görlitz einwechselte, erspielte sich das deutsche Team Chance um Chance. Mehr als der Anschlusstreffer durch Auer (84.), der sein 15. Tor im 22. "U21"-Einsatz und seinen zweiten Turniertreffer erzielte, sprang aber nicht mehr heraus. Podolski im PechAuch Shootingstar Lukas Podolski hatte Pech. Der Stürmer traf in der 69. Minute mit einem Heber nur die Latte. Immerhin war von den Leistenbeschwerden, wegen denen "Prinz Poldi" gegen die Schweiz ausgesetzt hatte, nichts mehr zu merken. "Ich bin fit", sagte Podolski, der am kommenden Freitag seinen 19. Geburtstag feiert. Gleichzeitig beteuerte der Hoffnungsträger von Absteiger 1. FC Köln, der noch immer auf eine Nachnominierung in den EM-Kader von Rudi Völler spekuliert, dass der Rummel um seine Person und die ständige Beobachtung durch den Teamchef "keine Belastung" für ihn sei. Völler wird sein endgültiges Aufgebot am Mittwochabend bekanntgeben, wenn die Spiele der "U21" gegen Portugal und des A-Teams in der Schweiz beendet sind. Und die Chancen für Podolski und Bastian Schweinsteiger stehen besser denn je. "Die beiden haben die Nase vorn", erklärte Völler. Laut Stielike sollen beide auf jeden Fall bis zum Ende der EM bei der "U21" bleiben. "Wenn wir das Halbfinale erreichen, ist es im Interesse aller, mit der besten Mannschaft weiterzuspielen. Von einer vorzeitigen Abreise war nie die Rede."