Nach schwerem SurzEntscheidung über Vingegaards Tour-Start fällt Anfang Mai
Vor gut zwei Wochen war Radprofi Jonas Vingegaards schwer gestürzt. Ob der Däne bei der Tour de France antreten kann, entscheidet sich in zwei Wochen.
Sie ist das wichtigste und bekannteste Radrennen der Welt: die Tour de France. Sie dauert drei Wochen und zählt neben dem Giro d'Italia und der Vuelta zu den drei Grand Tours, ist aber älter als die beiden anderen. Am Start sind die besten Radrennfahrer der Welt. Manch einer wurde bei der Tour bereits zum Superstar. Andere hingegen erlebten tragische Niederlagen. Kein anderes Radrennen der Welt zieht so viele Zuschauer in seinen Bann wie die Tour. Deshalb ist sie das größte jährlich stattfindende Sportereignis der Welt.
Beim wichtigsten Radrennen des Jahres wird immer im Juli der beste Rennradfahrer der Welt gesucht, der sich am Ende der Tour auf der Champs-Élysées in Paris das Gelbe Trikot überstreifen darf.
Die Tour de France findet vom 29. Juni bis 21. Juli 2024 statt.
Vor gut zwei Wochen war Radprofi Jonas Vingegaards schwer gestürzt. Ob der Däne bei der Tour de France antreten kann, entscheidet sich in zwei Wochen.
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Wout Poels hat die vorletzte Etappe der 78. Vuelta gewonnen. Vor dem Gesamtsieg der Spanien-Rundfahrt steht aber der US-Radprofu Sepp Kuss.
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Im dritten Anlauf hat es funktioniert: Lennard Kämna gewinnt die neunte Etappe der Vuelta. Damit hat er bei allen drei Grand Tours nun einen Tagessieg gefeiert.
Die Tour de France ist ein Radrennen in Frankreich. Es findet immer im Juli statt. Drei Wochen lang fahren die Sportler in Etappen quer durch das Land. Die Route ist dabei jedes Jahr eine andere. Manchmal führt die Strecke in Abschnitten auch durch Nachbarländer wie Belgien, Luxemburg, Spanien oder Andorra. Auch in Deutschland machte die Frankreichrundfahrt schon Station. Es gibt Etappen, die verlaufen flach und enden in einer Sprintankunft. Andere sind schwere Bergetappen in den Alpen oder den Pyrenäen. Dort sind Kletterspezialisten gefragt.
Und vor allem sind es die Bergetappen, die über Sieg oder Niederlage in der Gesamtwertung entscheiden. Nur die Besten kommen gut über die Berge. Andere verlieren bei diesen Abschnitten viel Zeit und fallen im Gesamtklassement weit zurück. Neben Etappen, die über 200 Kilometer lang sein können, gibt es zudem Einzelzeitfahren. In manchen Jahren bauen die Veranstalter auch Mannschaftszeitfahren in den Etappenplan ein. Traditionell endet die Frankreichrundfahrt mit der Schlussetappe in Paris. Am Ende gibt es einen Sieger in der Gesamtwertung, einen in der Sprintwertung, einen in der Bergwertung und einen in der Team-Wertung. Außerdem werden der beste Jungprofi und der angriffslustigste Fahrer geehrt. Weil die Frankreichrundfahrt als das schwerste Radrennen der Welt gilt, ist es das Ziel vieler Rennfahrer, diese Landesrundfahrt einmal zu gewinnen. Wer jedoch kein guter Bergfahrer ist, wird das nie schaffen.
Die Tour de France findet, wie der Name schon sagt, in Frankreich statt. Hin und wieder machen Teile von Etappen oder auch ganze Tagesabschnitte Abstecher in das benachbarte Ausland. Meist sind das Belgien, Luxemburg, Spanien oder Andorra. Auch durch die Schweiz, Monaco, Italien und Deutschland führten schon Etappenabschnitte.
Besonders oft ist die Tour zum Auftakt im Ausland zu Gast. Dann werden auch Staaten besucht, die keine gemeinsame Grenze mit Frankreich haben. Den Auftakt der Frankreichrundfahrt nennt man auch Grand Départ. Häufig werden die Fahrer dabei in ein kurzes Einzelzeitfahren geschickt. Er fand unter anderem bereits in Irland, Großbritannien, den Niederlanden und dem damals von der DDR umschlossenen West-Berlin statt. Hin und wieder gibt es Gerüchte darum, den Tourauftakt als besondere Aktion nach Kanada oder die USA zu legen. Um einen Grand Départ beworben haben sich auch schon Schottland, Katar, Salzburg und Tokio.
Die Tour dauert stets drei Wochen. Den Auftakt bildet meist ein Einzelzeitfahren, bei dem es im Anschluss schon erste Zeitabstände zwischen den Fahrern gibt. Danach folgen meist flache Etappen, die nur kleine Anstiege beinhalten. Auf diesen Etappen gibt es meist eine Massenankunft des gesamten Fahrerfeldes, auch Peloton genannt. Auf diesen Tagesabschnitten sind die Sprinter gefragt. Sie entscheiden die Etappenankünfte unter sich. Besonders spannend sind dabei die letzten Kilometer vor dem Ziel. Dann formieren sich die Teams um die schnellen Fahrer und ziehen den Sprint an, indem sie das Tempo immer weiter steigern. Schon kleine Lenkfehler können dabei zu schwersten Stürzen führen. Auch zwischendurch gibt es auf jeder Etappe der Tour Sprintwertungen. Sowohl bei diesen als auch bei den flachen Zielankünften werden Punkte für die Sprintwertung vergeben.
Nach den ersten Tagen geht es meist ins Mittelgebirge. Dort haben Ausreißergruppen eine Chance. Aus diesen Gruppen setzt sich auch oft einige Kilometer vor dem Ziel ein einzelner Fahrer ab und holt sich den Sieg.
Nach den Mittelgebirgen gibt es meist eine oder zwei Flachetappen, ehe es dann in die schweren Bergetappen geht. Sie sind bei Fans des Radsports besonders beliebt und entscheiden die Tour. Ob zuerst die Alpen oder zuerst die Pyrenäen von den Fahrern bewältigt werden müssen, hängt davon ab, ob die Strecke im Uhrzeigersinn oder dagegen führt. Dies wechselt ständig. Auf den Bergetappen entscheidet sich auch die Bergwertung. Das erfolgt nach dem gleichen Prinzip wie bei der Sprintwertung. Die Berge sind je nach Schwierigkeit in Kategorien unterteilt. Wer als erster einen Berg bezwingt oder eine Bergetappe gewinnt, bekommt die meisten Punkte für die Bergwertung. Auf den Etappen im Hochgebirge geben die Favoriten den Ton an. Sie haben in ihren Teams spezielle Helfer dabei. Diese Fahrer unterstützen ihre Teamkapitäne bis zum Schluss.
Nach den Tour-Etappen im Hochgebirge findet am vorletzten Tag der Rundfahrt meist ein langes Einzelzeitfahren statt. Dort kann, wie bei der Tour 2020, die Führung im Gesamtklassement noch einmal wechseln. Damals führte der Slowene Primoz Roglic vor dem Zeitfahren mit einigen Minuten Vorsprung vor seinem Landsmann Tadej Pogačar. Der gewann das Zeitfahren und Primoz Roglic verlor so viel Zeit, dass er das Gelbe Trikot des Tourführenden an Tadej Pogačar abgeben musste, der schließlich Tour-Sieger wurde.
Am letzten Tag der Tour wird der Führende traditionell nicht mehr attackiert. Die letzte Etappe führt im Bummeltempo nach Paris auf den Champs-Élysées. Dort ist ein Rundkurs mehrfach zu absolvieren, ehe es dann am Schluss noch einmal zu einem Massensprint kommt. Jeder Sprinter möchte diese besondere Ankunft einmal gewinnen.
Im Laufe der drei Tourwochen gibt es zwei Ruhetage, meist dienstags. Dann finden große Pressekonferenzen statt.
Das Fahrerfeld ist durch die vielen Trikots der verschiedenen Teams schon sehr bunt. Hinzu kommen noch einige spezielle Trikots. Sie zeigen die jeweils Führenden in verschiedenen Wertungen innerhalb der Tour de France an. Die Trikots gibt es, damit diese Fahrer vom Publikum gut erkannt werden können. Am wichtigsten und begehrtesten ist das Gelbe Trikot. Dieses gibt es seit 1919 und wird immer von dem Fahrer getragen, der in der Gesamtwertung auf dem ersten Platz liegt. Wer das Gelbe Trikot nach der letzten Etappe verliehen bekommt, hat die Frankreich-Rundfahrt gewonnen. Damit verbunden ist ein Preisgeld über 450.000 Euro.
Bei den Sprintern begehrt ist das Grüne Trikot, das es seit 1953 gibt. Bei Zwischensprints und Sprints am Ziel einer Etappe werden Punkte vergeben. Wer am Ende die meisten gesammelt hat, gewinnt das Grüne Trikot. Der Slowake Peter Sagan vom Team Bora-hansgrohe hat das Trikot bislang am häufigsten gewonnen, nämlich siebenmal.
Nach dem gleichen System verläuft die Bergwertung. Auch hier werden Punkte bei Bergankünften und Bergüberfahrten vergeben. Dafür gibt es am Ende das gepunktete Trikot. Große rote Punkte sind dabei auf weißem Grund zu sehen.
Eine weitere Sonderwertung ist die Nachwuchswertung für Fahrer, die höchstens 25 Jahre alt sind. Sie gibt es seit 1975. Gewertet wird dieses Klassement nach der Gesamtzeit. Der jeweils Führende trägt das Weiße Trikot.
Für jedes Trikot gibt es spezielle Sponsoren, die gleichzeitig die Hauptsponsoren der Tour de France sind. Die Unternehmensfarben stimmen zum Großteil mit den Trikotfarben überein.
Die letzte Etappe der Tour de France ist eine Besonderheit. Unterwegs feiern die Fahrer mit dem ein oder anderen Glas Sekt, fahren Formationen für die Fotografen und lassen die Tour ausbummeln. Traditionell endet die Schlussetappe seit 1975 auf dem Champs-Élysées. Dort fahren die Teams mehrere Runden, bevor das Rennen in einem Massensprint endet. Tradition ist es, dass der Führende in der Gesamtwertung und Träger des Gelben Trikots nicht mehr attackiert wird. Die Fahrer erweisen dem Leader damit Respekt. Die Schlussetappe heißt deshalb auch Tour d'Honneur. Nur zweimal wurde dieses ungeschriebene Tourgesetz gebrochen.
Die Superstars der Tourgeschichte sind die fünfmaligen Tour-de-France-Sieger Jacques Anquetil (Sieger 1957 und 191 bis 1964), Eddy Merckx (Sieger 1969 bis 1972 und 1974), Bernard Hinault (Sieger 1978, 1979, 1981, 1982, 1985) und Miguel Indurain (Sieger 1991 bis 1995). Eddy Merckx gilt jedoch als der beste Fahrer der Geschichte - auch in der des gesamten Radsports. Er gewann 34 Etappen bei sieben Teilnahmen. 1969 gewann er als bislang einziger Fahrer das Gelbe Trikot, das Grüne Trikot und das Trikot der Bergwertung.
Weitere bekannte Sportler der Tourgeschichte sind unter anderem Jan Ullrich, der als bislang einziger Deutscher die Tour de France gewann, der US-Amerikaner Lance Armstrong, der siebenmal die Tour gewann und alle Siege wegen Dopings aberkannt bekam, und der Brite Chris Froome, der viermal den Sieg errang.
Stars der heutigen Zeit und auch der Tour de France 2021 sind Weltmeister Julian Alaphilippe, Vorjahressieger Tadej Pogačar, der Vorjahreszweite Primoz Roglic, die Sprinter Peter Sagan, Sam Bennett und Wout van Aert, aber auch der kolumbianische Mitfavorit Egan Bernal. Die deutschen Hoffnungen sind Maximilian Schachmann und Lennard Kämna. Favorit in der Teamwertung ist das niederländische Team Jumbo-Visma.
Erfunden wurde die Frankreichrundfahrt 1903. Damals war sie das erste Etappenrennen in der Geschichte des Radrennsports. Zuvor gab es bereits mehrere Rennen, die ebenfalls in Frankreich ausgetragen wurden. Sie hatten zwar lange Distanzen, waren jedoch jedes für sich ein Eintagesrennen. Der französische Journalist Géo Lefèvre hatte schließlich die entscheidende Idee: Es sollte mehrere solcher Rennen an aufeinander folgenden Tagen geben und die Zeiten sollten addiert werden. Mit dem Namen "Tour de France" setzte er auf den Patriotismus der Franzosen. Am 1. Juli 1903 erfolgte der Start zur ersten Frankreichrundfahrt. 60 Fahrer nahmen teil. Start war in Paris. Die Strecke führte über sechs Etappen mit insgesamt 2428 Kilometern in bekannte französische Städte. Ziel war wieder Paris. Sieger wurde der gelernte Schornsteinfeger Maurice Garin. Veranstalter der ersten Tour war die französische Sportzeitung L'Auto.
Deren Herausgeber und Chefredakteur Henri Desgrange trat als Direktor der Rundfahrt auf. Weil er die Idee von Géo Lefèvre umsetze, gilt er als Begründer der Tour de France. Ganz ohne Hintergedanken tat er das nicht. Seine Zeitung stand in Konkurrenz zur Zeitung Le Vélo. Das Radrennen hatte eine so große Werbewirkung, dass Le Vélo 1904 zum letzten Mal erschien.
In den Folgejahren kam es zu weiteren Auflagen und ersten Skandalen, die aus heutiger Sicht kurios bis lustig wirken, damals aber Empörung hervorriefen. In den ersten Jahren legten die Sportler pro Etappe bis zu 400 Kilometer zurück. Beachtlich ist diese Leistung vor allem, weil die Fahrräder damals technisch schlecht waren und die Straßen in einem teils desaströsen Zustand. Große Streckenabschnitte führten über Kopfsteinpflaster oder Schotterwege.
Vor dem Ersten Weltkrieg gelang es der Tour, sich zu etablieren. Henri Desgrange führte schon in den Anfangsjahren erste Bergetappen ein. Sie fanden im Zentralmassiv, einem Mittelgebirge, statt. 1910 kam die Tour zum ersten Mal in die Pyrenäen und ein Jahr später zum ersten Mal in die Alpen. Damit gehörte auch das Hochgebirge zum Streckenplan. Seit damals gehören Berge wie der Col du Tourmalet und der Col du Galibier, damals der höchste befahrbare Pass in Frankreich, regelmäßig zur Frankreichrundfahrt. Auf dem Galibier gibt es heute einen Gedenkstein für Henri Desgrange.
Die Zahl der Etappen und damit auch die Gesamtdistanz stieg im Laufe der Jahre immer weiter. Die Etappen wurden zwar kürzer, die Gesamtdistanz stieg dafür aber auf bis zu 5500 Kilometer. Heute ist die Tour in der Spitze bis zu 3700 Kilometer lang. Im Jahr 2021 legt die Frankreichrundfahrt auf 21 Etappen 3383 Kilometer zurück.
Seit zehn Jahren gehört die Tour de France zur UCI WorldTour, einer Serie der wichtigsten Radrennen des Jahres. Veranstalter ist seit 1992 die Amaury Sport Organisation (ASO). Das Unternehmen ist eine Tochter der französischen Groupe Amaury, welche unter anderem die Sportzeitung L’Équipe herausgibt. Die traditionelle Verbindung zu einer Sportzeitung ist also erhalten geblieben. Neben Radrennen veranstaltet die ASO Turniere im Golf und Reitsport und ist Veranstalter der Rallye Dakar. Tourdirektor ist seit 2006 der Journalist Christian Prudhomme, der seit 2008 Präsident der Association Internationale des Organisateurs de Courses Cyclistes ist. Dieser Verband richtet weltweit 129 Radrennen aus.
Wegen des Zweiten Weltkriegs fanden von 1940 bis 1946 keine Austragungen der Tour de France statt. Heute führen Etappen oft an Mahnmalen der beiden Weltkriege vorbei oder diese werden während der Fernsehübertragungen gezeigt.
Ihren ersten Skandal erlebte die Tour de France bereits 1904. Damals wurden die ersten vier der Gesamtwertung disqualifiziert. Sie hatten Teile der Strecke nicht mit dem Fahrrad, sondern mit der Eisenbahn zurückgelegt. Was heute kurios klingt, sorgte damals für Empörung.
1967 fiel der britische Rennfahrer Tom Simpson während einer Bergetappe vom Rad und starb am Streckenrand. Er hatte zuvor Alkohol und Amphetamine konsumiert.
Weitere Skandale standen vor allem im Zusammenhang mit Doping. Während der Tour de France 1998 erschütterte die Festina-Affäre den Radsport. Festina war damals eines der wichtigsten Radsportteams. Bei der bis zu diesem Zeitpunkt größten Dopingaffäre der Sportgeschichte fanden Ermittler bei einem Betreuer des Teams große Mengen unerlaubter Substanzen. Nach der siebten Etappe wurde die Mannschaft von der Tour de France ausgeschlossen, da dort flächendeckend gedopt wurde.
Der zweite große Dopingskandal folgte 2006. Einen Tag vor Start wurden Fahrer wie Jan Ullrich, Alberto Contador, Ivan Basso, Joseba Beloki und Oscar Sevilla, allesamt Favoriten, ausgeschlossen. Spanische Behörden hatten die Namen von 58 Sportlern publiziert, die unter Dopingverdacht standen. Später wurde der Skandal als Dopingskandal Fuentes bekannt. Fuentes war ein Arzt, der systematisch Dopingmittel verkaufte. Der Skandal stellte den kompletten Radsport infrage. Nach der Tour de France 2006 wurde Gesamtsieger Floyd Landis disqualifiziert. Auch er war gedopt.
Auch in den Folgejahren wurden immer wieder Sportler wegen Dopings von der Tour de France ausgeschlossen. Der Amerikaner Lance Armstrong, der von 1999 bis 2005 nach einer Krebserkrankung siebenmal die Tour gewonnen hatte, sorgte für einen weiteren großen Skandal. Er soll bei all seinen Siegen gedopt gewesen sein. Alle Siege wurden ihm aberkannt. Später räumte er ein, seit 1995 mit einem italienischen Dopingarzt zusammengearbeitet zu haben. Er wurde lebenslang gesperrt. In der Geschichte der Tour taucht er nur noch mit zwei gewonnen Etappen auf.
Eine Tour de France für Frauen gibt es nicht. Stattdessen gab es von 1984 bis 2009 die Grande Boucle Féminine. Bei diesem Rennen gab es ebenfalls mehrere Etappen durch Frankreich. Seit 2014 veranstaltet die ASO das Rennen La Course by Le Tour de France. Anfangs war es ein Rundkurs auf dem Champs-Élysées über 89 Kilometer. 2017 wurde aus La Course by Le Tour de France ein Eintagesrennen. 2018 ging man dazu über, das Eintagesrennen La Course by Le Tour de France auf einer Etappe aus dem Profil der Tour der Herren auszutragen.