Mein Erstes Geld Als Topf-Spüler auf der Autofähre "Nils Holgersson"

Mein erstes Geld habe ich als Lehrling bei der Bank für Gemeinwirtschaft in meiner Heimatstadt Lübeck verdient. 770 Mark gab es im Monat, das war damals viel, zumal für einen Auszubildenden.

Als ich später Student war, habe ich mal in den Semesterferien auf der großen Autofähre von Travemünde nach Trelleborg in Schwe

den gearbeitet. "Nils Holgersson" hieß das Schiff, und ich war dort als Topf-Spüler angestellt. Drei Mal am Tag musste ich den Abwasch für Hunderte Passagiere machen und mit kochend heißem Wasser das Geschirr sowie die Töpfe und Pfannen der Köche vorspülen. Es gab, wie es sich für ein Schiff nach Skandinavien gehört, natürlich oft Fisch, entsprechend roch es in der Spülkammer. Das war harte Schichtarbeit, wurde aber gut bezahlt.

Von dem Geld habe ich mir damals ein rotes Golf Cabrio gekauft. "Erdbeerkörbchen" nannte man das seinerzeit. Ein tolles Auto. Rund 70 000 Kilometer bin ich mit ihm gefahren und habe es dann zum selben Preis wieder verkaufen können. Das erste gute Geschäft in meinem Leben.

Stephan Gemkow

DER AUTOR IST VORSTANDSVORSITZENDER DES DUISBURGER FAMILIENKONZERNS HANIEL

(RP)
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