Frankfurt/M. Commerzbank zahlt eine Dividende

Frankfurt/M. · Die Bank verdreifacht ihren Quartalsgewinn und beeindruckt die Börse.

Die Commerzbank scheint die Krise hinter sich gelassen zu haben. Vor Steuern erzielte das zweitgrößte deutsche Geldhaus in den ersten sechs Monaten gut eine Milliarde Euro Gewinn und damit doppelt so viel wie vor einem Jahr. Das sei ein "weiterer Beleg für den erfolgreichen Turnaround der Bank", sagte Commerzbank-Chef Martin Blessing. Die Commerzbank-Aktie reagierte mit einem Gewinnanstieg und gehörte mit einem Plus von 2,5 Prozent zu den Tagesgewinnern im Dax.

Allein im zweiten Quartal verdreifachte das Institut fast seinen Gewinn nach Steuern auf 280 Millionen Euro. Für das laufende Jahr soll zum ersten Mal seit 2007 wieder eine Dividende gezahlt werden. Nach aktuellem Stand wolle die Bank zehn Cent pro Aktie ausschütten, sagte Finanzvorstand Stephan Engels. Das entspräche zehn Prozent des für 2015 erwarteten Gewinns. Mittelfristig werde man versuchen, eine Ausschüttungsquote von etwa 40 Prozent zu erreichen.

Profitiert hat die Bank unter anderem von der weiter guten Lage der deutschen Wirtschaft. Die zeigt sich im Mittelstandsgeschäft, das weiter leicht zulegte und mit knapp 640 Millionen Euro wieder den größten Teil zum operativen Ergebnis der gesamten Bank beisteuerte. In den ersten sechs Monaten musste sie deshalb weniger für faule Kredite zurücklegen.

Die Verbesserung zeigt sich aber vor allem im Privatkundengeschäft. Das brachte im ersten Halbjahr mit gut 330 Millionen Euro operativem Gewinn fast 50 Prozent mehr ein als vor einem Jahr. Die Investitionen in diesen Bereich zahlen sich offenbar aus. Filialabbau stehe nicht auf der Agenda der Commerzbank, sagte Finanzvorstand Engels: "Wir freuen uns über neue Privatkunden." Die Commerzbank hat allein im zweiten Quartal 68 000 Kunden gewonnen.Das Ziel für Ende des kommenden Jahres sind rund eine Million Kunden.

(RP)
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