Statistik Deutsche Haushalte haben im Schnitt 70.000 Euro auf der hohen Kante

Frankfurt/Main (rpo). Die deutschen Haushalte häufen immer mehr Vermögen an. Derzeit haben die Deutschen 4,26 Billionen Euro auf der hohen Kante - das sind 180 Milliarden mehr als im Vorjahr. Im Schnitt verfügt jeder Haushalt über ein Nettovermögen von 70.000 Euro.

Das teilte die Deutsche Bundesbank am Montag in Frankfurt am Main mit. Verschuldung habe 2005 wie im Vorjahr 1,57 Billionen Euro betragen. Damit seien private Haushalte auf ein Nettogeldvermögen von 2,69 Billionen Euro gekommen. Pro Haushalt sind dies den Berechnungen zufolge knapp 70.000 Euro, etwa doppelt so viel wie Anfang der 90er Jahre.

Im vergangenen Jahr sei in den Haushalten mehr gespart worden, erläuterte Bundesbankpräsident Axel Weber. Zudem hätten die Haushalte von Wertsteigerungen des Vermögens profitiert. Die Zunahme der Sparquote auf 10,7 Prozent des verfügbaren Einkommens sei in erster Linie auf eine verstärkte private Altersvorsorge zurückzuführen. Im längerfristigen Vergleich der Geldvermögensstruktur besteht den Angaben zufolge heute mehr Interesse an Wertpapieranlagen, während Bankeinlagen an Bedeutung verlieren.

Weber warnte davor, den Einfluss der Preisentwicklung beim individuellen langfristigen Vermögensaufbau zu unterschätzen. Bei einer von manchen Ökonomen für "relativ harmlos" eingeschätzten Inflationsrate von 3 Prozent betrage der Wertverlust nach 20 Jahren mit 45 Prozent bereits knapp die Hälfte des Vermögens. Deswegen müsse der Rat der Europäischen Zentralbank Preisstabilität gewährleisten. Zudem gelte es, den Bürgern grundlegendes finanzielles Wissen zu vermitteln.

(afp)
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