Düsseldorf Erneut lange Schlangen vor Düsseldorfs Fluggastkontrolle

Düsseldorf · Die Essener Sicherheitsfirma Kötter bekommt den Personalengpass an den NRW-Fluggastkontrollen offenbar nicht in den Griff. Allein gestern Vormittag mussten Passagiere in der Abflughalle B des Düsseldorfer Flughafens zwischen 60 und 100 Minuten warten, ehe sie die Sicherheitsschleuse passieren konnten. Der Vorfall ereignete sich zwischen 10.30 und 14 Uhr. Von den sechs vorhandenen Körperscannern seien nur zwei in Betrieb gewesen, erklärte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi anschließend.

Kötter kontrolliert im Auftrag der Bundespolizei die Passagiere an den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf. Kurz vor Beginn der Sommerferien musste das Unternehmen einräumen, dass es nicht genügend Personal habe, um den Auftrag ordnungsgemäß auszuführen. Trotz dieses Eingeständnisses und eines Krisengipfels in Berlin Anfang Juli hat sich an der Situation wenig geändert.

Die Firma Kötter wollte sich gestern auf Anfrage nicht dazu äußern, bis wann der Personalmangel behoben werde. "Wir bitten um Verständnis, dass wir zu Sicherheits- und Dienstabläufen an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn keine Auskunft erteilen können", teilte ein Sprecher lediglich mit. Kötter verwies an den Auftraggeber Bundespolizei. Die ließ allerdings eine Anfrage unbeantwortet. Unklar ist bislang, ob die Bundespolizei - wie in der Vergangenheit angekündigt - Sanktionen gegen Kötter verhängen wird.

Nach Verdi-Angaben hat das Essener Unternehmen seit Juli insgesamt 15 neue Kräfte eingestellt - allerdings fehlten in Spitzenzeiten rund 150 Luftsicherheitsassistenten. Die Neueinstellungen dürften zudem nur bedingt für Entspannung in Düsseldorf sorgen: Nach Angaben von Gewerkschaftssekretär Özay Tarim wurden dort bislang 15 Kräfte aus Köln/Bonn eingesetzt, denen eine Rückkehr an ihren eigentlichen Einsatzort zugesichert worden sei. Diese würden nun Schritt für Schritt zurückverlegt. "Kötter verschleiert das Problem, indem Beschäftigte von A nach B verlegt werden, anstatt die dringend benötigten neuen Kräfte einzustellen", kritisierte Tarim.

(maxi)
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