Ifo-Index Neuer Dämpfer signalisiert Konjunktur-Delle

München · Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im April den fünften Monat in Folge eingetrübt. Das Geschäftsklima fiel um 1,2 Punkte auf 102,1 Zähler, wie das Ifo-Institut in München mitteilte.

 Containerschiff im Hamburger Hafen.

Containerschiff im Hamburger Hafen.

Foto: dpa, dan sab wst

Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang erwartet, aber nur auf 102,8 Punkte. Nach dem wiederholten Dämpfer beim wichtigsten deutschen Konjunkturbarometer erwarten Analysten ein Abflauen des zuletzt starken Aufschwungs.

Trotz des erneuten Rücksetzers im April bleibt das Ifo-Geschäftsklima weiter auf einem vergleichsweise hohem Niveau. Im vergangenen November hatte Deutschlands bedeutendster konjunktureller Frühindikator auf einem Rekordstand gelegen. Allerdings zeigt die aktuelle Umfrage unter etwa 7000 Unternehmen nach Einschätzung von Ifo-Chef Clemens Fuest: "Die deutsche Wirtschaft nimmt Tempo raus."

Sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen an die künftigen Geschäfte wurden von den befragten Unternehmen schwächer eingeschätzt als im Vormonat. "Die Hochstimmung in den deutschen Chefetagen verfliegt", sagte Fuest.

Wegen einer Überarbeitung des Ifo-Geschäftsklimas weichen die aktuellen Werte stark von den Kennzahlen ab, die in den Monaten zuvor gemeldet worden waren. Nach der alten Berechnungsmethode hatte der Indexwert für März etwa noch deutlich höher bei 114,7 Punkten gelegen.

Das Ifo-Institut hat unter anderem das Basisjahr der Erhebung von 2005 auf 2015 verändert. Außerdem wurde der Dienstleistungssektor in den Gesamtindex integriert, der zuletzt in Deutschland immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Laut Fachleuten führen die Änderungen dazu, dass der Indikator künftig weniger stark schwanken wird.

(oko)
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