Düsseldorf Luftfahrt-Gewerkschaften vor Fusion

Düsseldorf · Vier schlagkräftige Organisation beraten über eine "IG Luftverkehr".

Es sind keine einfachen Zeiten für die Luftfahrtunternehmen. Gerade beeinträchtigt der Warnstreik der Fluggastkontrolleure die NRW-Flughäfen; zeitgleich versucht die Lufthansa, Streiks von Piloten und Flugbegleitern abzuwenden. Als wäre das nicht genug, platzte gestern eine Nachricht herein, die die Branche in Aufruhr versetzt: Die Unabhängige Flugbegleiter-Organisation (Ufo) teilte mit, dass sie mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC), der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF), der Arbeitnehmergewerkschaft im Luftverkehr (AGiL) und der Technikgewerkschaft Luftfahrt (TGL) über eine Fusion verhandele. Mit der "Industriegewerkschaft Luftverkehr" entstünde eine der schlagkräftigsten Arbeitnehmer-Organisationen der Republik. Neben der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer und dem Marburger Bund gelten GdF, VC und Ufo als kampfstärkste aller Spartengewerkschaften. Mit nur wenigen Mitgliedern im Streik können sie den Luftverkehr empfindlich stören.

Laut Ufo ist es das Ziel der zweitägigen Beratungen gewesen, "gemeinsame Interessen, Schnittmengen, aber auch Vorbehalte zu identifizieren". Den Vorschlag für eine Fusion habe Ufo unterbreitet. Die Teilnehmer einigten sich auf weitere Treffen bereits Anfang Februar. Die Gespräche seien eine Antwort darauf, dass sich die Arbeitgeber fortschreitend vernetzten und Kompetenzen zusammenlegten.

Die Verhandlungen dürften nicht einfach werden, bangt doch jede Gewerkschaft um ihren Einfluss. Die aufgetretenen unterschiedlichen Einzelinteressen bezeichnete Ufo jedoch als "nicht unüberwindbar". "Wir sind uns darüber bewusst, dass sich jeder in der Struktur einer IGL wiederfinden können muss", sagte Ufo-Chef Nicoley Baublies. In den geplanten Gesprächen sollen Rechtsfragen und organisatorische Konzepte erörtert werden.

(RP)
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