Wiesbaden NRW-Inflation steigt auf 0,0 Prozent

Wiesbaden · Preisrückgang bei Ölprodukten verlangsamt sich. Die Zinsen bleiben niedrig.

Im Februar sind die Verbraucherpreise in Deutschland leicht gestiegen. Sie lagen um 0,1 Prozent höher als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Zahlen mitteilte. Damit ist die Deflationsgefahr in Deutschland gebannt. Im Januar waren die Preise noch um 0,4 Prozent gesunken. Damit hatte die Inflation unter der Rate von 2009 gelegen, als im Gefolge von Lehman-Pleite und Wirtschaftskrise die Preise zurückgegangen waren.

Die Gründe Der Preisverfall bei Ölprodukten hat sich im Februar nicht fortgesetzt. Zwar kosteten Haushaltsenergie und Kraftstoffe im Februar 7,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Damit hat sich der Preisrückgang aber verlangsamt. Im Januar hatten die Energiepreise noch um 9,0 Prozent unter Vorjahres-Niveau gelegen.

Entwicklung in NRW Im Januar hatten die Preise noch um 0,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres gelegen, im Februar war's ein bisschen ungünstiger für den Verbraucher: Die Inflationsrate lag bei 0,0 Prozent. Heizöl kostete 23,7 Prozent weniger als vor einem Jahr, Kraftstoffe waren 12,8 Prozent günstiger. Dagegen wurden Pflegedienstleistungen um 17,8 Prozent teurer, Bohnenkaffee um 14,2 und Schokoladentafeln um 9,7 Prozent, so das Statistische Landesamt.

Deflationsgefahr? Von Deflation spricht man, wenn Preise auf breiter Front fallen. Das war schon im Januar nicht der Fall. Der Rückgang ging damals im Wesentlichen auf den Fall des Ölpreises zurück. Dieser Effekt schwächt sich nun ab. Das spüren Verbraucher bereits: An Tankstellen müssen sie meist wieder 1,30 Euro pro Liter Super zahlen. Kurzum: Von Deflation ist nichts zu sehen. Dennoch ist die Europäische Zentralbank (EZB) unzufrieden. Ihr Ziel ist es, die Inflation knapp unter zwei Prozent zu halten. Unter Ökonomen ist eine Debatte darüber entbrannt, ob dieses Ziel sinnvoll ist. Bert Rürup etwa meint, dass die Digitalisierung viele Produktionsprozesse günstiger macht und daher ohnehin die Preise sinken.

Folge für Hausbauer und Sparer Am Donnerstag entscheidet die EZB über ihre Zinspolitik. Beobachter erwarten, dass sie ihre lockere Geldpolitik beibehalten wird. Das heißt, der Leitzins würde bei 0,05 Prozent bleiben. Entsprechend günstig würden Verbraucher- und Baukredite, entsprechend wenig bekämen Sparer. Die EZB wird dies damit begründen, dass sie die Deflationsgefahr in Südeuropa weiter eindämmen müsse.

(anh)
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