Erwerbstätige Flüchtlinge Sprachkurse steigern Jobchance um 30 Prozent

Berlin · Flüchtlinge, die einen Integrationskursus des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) absolviert haben, erhöhen ihre Einstellungschancen auf dem Arbeitsmarkt um zehn Prozent.

 Flüchtlinge finden in Jüchen als Helfer Arbeit bei der "Tafel".

Flüchtlinge finden in Jüchen als Helfer Arbeit bei der "Tafel".

Foto: Lothar Berns

Dies geht aus einem Forschungsbericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Nach einem BAMF-Sprachkurs, bei dem berufsbezogene Sprachkenntnisse vermittelt werden, erhöht sich die Einstellungswahrscheinlichkeit demnach sogar um 30 Prozent. Die IAB-Studie beruht auf einer Befragung von 4500 Geflüchteten, die von 2013 bis 2016 nach Deutschland kamen. Von ihnen gaben 78 Prozent an, "ganz sicher" in der Zukunft erwerbstätig sein zu wollen. Unter den 2015 und 2016 zugezogenen Geflüchteten waren jedoch erst 13 Prozent erwerbstätig.

"Unsere Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die Sprach- und Integrationskurse des BAMF erste positive Wirkungen haben", sagte IAB-Migrationsexperte Herbert Brücker. "Da erst ein Drittel der Flüchtlinge die Kurse bisher durchlaufen konnten, besteht hier noch Verbesserungspotenzial", sagte Brücker.

Die monatlichen Nettoverdienste der erwerbstätigen Migranten liegen im Schnitt mit 1122 Euro etwa doppelt so hoch wie vor dem Zuzug mit 555 Euro. Syrer konnten ihren Verdienst von 859 Euro zu Hause auf 1074 Euro in Deutschland steigern. Erhebliche Einkommenssteigerungen erzielten dagegen Migranten aus den Westbalkan-Ländern: Sie erhöhten ihren monatlichen Netto-Verdienst von 191 auf 1259 Euro.

(mar)
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