Köln Schokoladenhersteller Stollwerck verlässt Köln

Köln · Der Schokoladenhersteller Stollwerck schließt 2015 seinen Kölner Standort und zieht nach Norderstedt in Schleswig-Holstein. Den 130 Mitarbeitern werde eine Stelle in Norderstedt angeboten, sagte ein Sprecher des Unternehmens und bestätigte damit einen Bericht des "Kölner Stadt-Anzeigers". Als Grund für den Schritt nannte er "eine schwierige Kostensituation, ein starkes Wettbewerbsumfeld und gestiegene Rohstoffkosten".

Stollwerck gehört seit 2011 zum belgischen Unternehmen Baronie Sweet Products Chocolate. Schokolade (Sarotti, Alpia) läuft in Köln schon seit zehn Jahren nicht mehr vom Band. Hier befanden sich bisher aber noch die Entwicklungsabteilung, der Vertrieb, Marketing, Finanzen, Personalwesen, IT-Support, Einkauf und die Qualitätssicherung.

Der Betriebsrat und die Gewerkschaft NGG sind geschockt über den Umzug. "Wir hatten schon länger befürchtet, dass Köln aufgegeben wird", sagte ein Kölner NGG-Vertreter. Die Nachricht treffe die Belegschaft gerade so kurz vor Weihnachten hart. Der Betriebsrat will umgehend mit Gesprächen über einen Sozialplan beginnen.

Insgesamt beschäftigt Stollwerck 1750 Mitarbeiter. Bei der Übernahme des Betriebs durch Barry Callebaut Ende 2011 hatten die Belgier für Köln lediglich eine Standortgarantie für zwei Jahre gegeben.

Mit Stollwerck verliert Köln eines seiner traditionsreichsten Unternehmen, das auf eine 175-jährige Geschichte zurückblickt. Vor dem Ersten Weltkrieg zählte Stollwerck zu den größten Schokoladenfabriken der Welt und war mehrere Jahrzehnte lang der größte Schokoladenexporteur in die USA.

(dpa)
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