Zum Tag der Arbeit GDL-Chef legt sich mit anderen Gewerkschaften an

Bielefeld · Er streitet sich mit der Bahnspitze, fordert die Geduld der Bahnkunden mit der Ankündigung eines längeren Streiks heraus und legt sich jetzt auch mit anderen Gewerkschaften an. Mit scharfen Worten attackiert GDL-Chef Claus Weselsky zum "Tag der Arbeit" die Chefs anderer Gewerkschaften.

 Das ist Claus Weselsky, Chef der Lokführergewerkschaft GDL.

Das ist Claus Weselsky, Chef der Lokführergewerkschaft GDL.

Foto: dpa, cch cul

Geht es nach Claus Weselsky, kümmern sich andere Gewerkschaften nicht gut um ihre Mitglieder. Anlässlich des 1. Mais hat der umstrittene Chef der Gewerkschaft der Lokführer (GDL), den anderen Gewerkschaftschefs vorgeworfen, sich unzureichend um ihre Mitglieder zu kümmern. "Gewerkschaftsbosse machen es sich im System bequem", sagte er der "Neuen Westfälischen" (Freitag) aus Bielefeld. "Der Fisch stinkt vom Kopf." Gewerkschaftsführer äußerten sich gerne zu allen politischen Dingen und vergäßen dabei ihre Hauptaufgabe, sich für Arbeitnehmerinteressen stark zu machen.

Dazu gehöre es vordringlich, Mitglieder zu gewinnen, sagte Weselsky.
Es mache ihm Sorgen, dass nur noch 20 Prozent der Angestellten gewerkschaftlich organisiert seien. Die Arbeitgeber hätten es geschafft, "eine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft als nicht mehr notwendig zu erklären". Dem setzten die Gewerkschaften zu wenig entgegen.

Unterdessen spitzt sicht die Auseinandersetzung der GDL mit der Bahn zu. Nachdem die GDL ein Angebot der Bahn abgelehnt hatte, kündigte die Gewerkschaft einen neuen und deutlich längeren Streik an.

(dpa)
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