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Bahn macht neues Angebot Lokführergewerkschaft droht mit langem Streik

München · Bahnkunden müssen sich auf weitere Proteste der Lokführer einstellen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotiver stellt einen langen Arbeitskampf in Aussicht - die GDL wolle "durchstreiken bis zum Ende". Unterdessen haben die Arbeitgeber ein neues Angebot vorgelegt - doch dies bringt keine neue Ruhe.

 Diese Bild könnte bald öfters zu sehen sein: Mitglieder der Gewerkschaft der Lokführer (GdL) stehen am 01.09.2014 während des Warnstreiks der Lokführer auf dem Hauptbahnhof in Berlin.

Diese Bild könnte bald öfters zu sehen sein: Mitglieder der Gewerkschaft der Lokführer (GdL) stehen am 01.09.2014 während des Warnstreiks der Lokführer auf dem Hauptbahnhof in Berlin.

Foto: dpa, soe lre nie

Im festgefahrenen Tarifstreit mit der Deutschen Bahn richtet sich die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) auf einen langen Arbeitskampf ein. Seine Organisation werde "durchstreiken bis zum Ende", sagte der Vorsitzende Claus Weselsky der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagsausgabe). Er warf der Deutschen Bahn vor, das Zugpersonal "absichtlich" in den Streik zu treiben. Die Lokführer, aber auch die Piloten sollten "die Begründung liefern" für ein Gesetz zur Tarifeinheit, mit dem die Regierung die Macht von Berufsgewerkschaften beschneiden wolle, sagte Weselsky dem Blatt.

Die GDL will am Donnerstag das Ergebnis ihrer Urabstimmung über neue Streiks bekanntgeben. Weselsky rechnet mit einer breiten Zustimmung. Die Gewerkschaft fordert fünf Prozent mehr Lohn und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit. Sie will aber auch für andere Berufsgruppen bei der Bahn verhandeln, was der Konzern ablehnt. Anfang September hatten die Lokführer bereits zweimal für mehrere Stunden ihre Arbeit niedergelegt.

Angebot an die Lokführer

Kurz vor der Auszählung der Urabstimmung über weitere Streiks hat die Deutsche Bahn der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ein neues Angebot unterbreitet. Wie die "Passauer Neue Presse" (Donnerstagsausgabe) unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, schlägt die Bahn vor allem vor, die Tarifverhandlungen solange auszusetzen, bis die Bundesregierung ihr geplantes Gesetz zur Tarifeinheit auf den Weg gebracht hat. Bis zur Fortsetzung der Verhandlungen sollen die Lokführer demnach eine Zulage von zwei Prozent des Tabellengehalts erhalten.

Das Angebot habe der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband der Mobilitäts- und Verkehrsdienstleister am Mittwochabend GDL-Chef Claus Weselsky in einem offenen Brief übermittelt, schreibt das Blatt. Die Gewerkschaft fordert fünf Prozent mehr Lohn und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit. Sie will aber auch für andere Berufsgruppen bei der Bahn verhandeln, was der Konzern ablehnt. Der Streit zieht sich nun schon seit Monaten hin.

Streitpunkt Tarifeinheit

Die Bundesregierung plant ein Gesetz zur Tarifeinheit. Dabei soll einem ersten Entwurf zufolge in einem Unternehmen diejenige Gewerkschaft den Hut aufhaben, die dort die meisten Mitglieder organisiert. Die Spartengewerkschaften befürchten den Verlust ihrer Tarifautonomie und machen seit Monaten gegen das Gesetz mobil. Laut "Passauer Neue Presse" will die Bahn der GDL die Federführung für die Berufsgruppe der Lokführer zubilligen, ohne auf das Ergebnis der Gesetzgebung zu warten.

(AFP, DPA)
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