Reale Probleme in der virtuellen Welt Jetzt auch Bankenkrise bei Second Life

Düsseldorf (RP). Derzeit ist die reale Finanzwelt in Aufruhr und braucht Finanzspritzen in Milliardenhöhe, um die Liquidität weiterhin zu sichern. In der virtuellen Welt von Second Life sieht es dieser Tage auch nicht besser aus. Denn die größte Bank "Ginko Financial Bank" hat kurzfristig alle Konten eingefroren.

Second Life für Mädchen
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Einlagen werden nicht mehr akzeptiert, Auszahlungen nicht länger getätigt. Insgesamt verwaltet die Bank rund 18.000 Konten, auf denen etwa 189 Millionen Linden-Dollar (umgerechnet in reales Geld 534.000 Euro) liegen.

Die Bank hat laut Angaben des Betreibers Linden Lab eine hohe Summe des Betrages ausgegeben. Die Gründe für die Finanzkrise der realen Welt lassen sich aber nicht auf Second Life übertragen. Vielmehr sind verbotene Glücksspiele Auslöser der Geldprobleme.

Bereits Ende Juli haben die Betreiber derartige Spiele verboten. Daraufhin lösten zahlreiche Kunden der Ginko-Bank ihre Konten auf. Durch Massenauszahlungen an schwindende Kunden sind die Geldreserven des Bankhauses mittlerweile aufgebraucht. Die ungedeckten Schulden belaufen sich jetzt sogar auf reale 141.000 Euro.

Ob die übrigen Mitspieler jetzt ihr einst investiertes Geld wiedersehen, ist ungewiss. "Da es keine Bafin gibt, greifen die Geschäftsbedingungen, die es zwischen Bankbetreiber bei Second Life und dem Kunden gibt", erklärte eine Bafin-Sprecherin unserer Redaktion.

Das vermeintliche Banken-Aus ist nicht das einzige Problem, das Linden Lab lösen müssen. Erst vor zwei Wochen gelang es Hackern, den World Stock Exchange, die größte von insgesamt drei virtuellen Börsen, zu manipulieren.

Auch Raubkopien und Verfahren gegen illegales Glücksspiel beschäftigen Unternehmen und Betreiber. Keine einfache Zeit für die populäre Internetplattform. Doch so viele Anhänger von Second Life merken vielleicht nichts von den Problemen, denn wie das Geld schwinden auch immer mehr Besucher aus der virtuellen Welt.

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