Interview mit Guntram Pehlke Keine weitere Dividenden-Kürzung

Düsseldorf · Wir fragten Guntram Pehlke, Chef der Stadtwerke Dortmund, zur drohenden Dividenden-Kürzung bei RWE. Dortmund ist mit einem Anteil von 3,5 Prozent größter kommunaler RWE-Aktionär. Für das Jahr 2013 hatte Dortmund rund 20 Millionen Euro an Dividende von dem zweitgrößten deutschen Energiekonzern erhalten.

 Guntram Pehlke, Chef der Stadtwerke Dortmund. Dortmund ist größter kommunaler RWE-Aktionär.

Guntram Pehlke, Chef der Stadtwerke Dortmund. Dortmund ist größter kommunaler RWE-Aktionär.

Foto: DSW

RWE hat gerade den Quartalsbericht vorgelegt. Danach ist das für die Dividende wichtige nachhaltige Nettoergebnis in den ersten drei Quartalen um 60 Prozent eingebrochen. Fürchten Sie, dass RWE nun die Dividende kürzen muss? Oder erwarten Sie, dass der Konzern gegensteuert?

Guntram Pehlke Trotz des Ergebnisrückgangs im 3. Quartal hält RWE daran fest, das für die Ausschüttung maßgebliche nachhaltige Nettoergebnis von 1,2 bis 1,4 Mrd. € für 2014 zu erreichen. Wir sehen keinen Anlass, daran zu zweifeln. RWE-Finanz-Chef Bernhard Günther hat in dieser Woche zudem Spekulationen zu einer weiteren Senkung der Dividende deutlich zurückgewiesen, darauf vertrauen wir.

Was würde eine Dividenden-Kürzung für die Kommunen bedeuten?

Pehlke Eine weitere Kürzung würde den wirtschaftlichen Handlungsspielraum der kommunalen Unternehmen einschränken, aber wir gehen wie gesagt nicht davon aus, dass es dazu kommen wird.

Viele beklagen, dass der RWE-Vorstandschef keine Vision hat. Ist die Kritik berechtigt?

Pehlke Wir halten den eingeschlagenen Kurs von Herrn Terium für richtig und setzen nach wie vor großes Vertrauen in ihn.

Hat RWE beim Sparen ausreichend die Belange der NRW-Kommunen im Blick?

Pehlke Die kommunalen Aktionäre sind schon ein bisschen besorgt, dass RWE die Verwurzelung in der Region nicht in dem Maße aufrechterhalten könnte, wie wir uns dies wünschen.

Antje Höning stellte die Fragen

(anh)
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