Zur Rettung des Bochumer Werkes Opel-Betriebsrat fordert Task Force

Düsseldorf · Der Chef des Betriebsrates im Bochumer Opel-Werk, Rainer Einenkel, fordert die NRW-Landesregierung zur sofortigen Gründung einer Opel-Task-Force auf.

 Das Bochumer Opel-Werk.

Das Bochumer Opel-Werk.

Foto: dpa, Marius Becker

"Die Landesregierung muss jetzt sofort eine Task Force gründen, um das Bochumer Opel-Werk zu retten", sagte Einenkel unserer Redaktion.

Hintergrund sind die aktuellen Diskussionen bei der Opel-Mutter General Motors zur Schließung von Werken in Deutschland. Einenkel: "Die Landesregierung muss Opel jetzt ohne Zeitverzug zu verbindlichen Gesprächen über den Standort in Bochum zwingen."

Kraft kritisiert General Motors

NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat die Opel-Muttergesellschaft General Motors für ihren Umgang mit den Opel-Mitarbeitern kritisiert. "Dieses jahrelange Spiel von GM mit der Angst der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze ist unverantwortlich", sagte sie am Freitag laut einer in Düsseldorf veröffentlichten Mitteilung.

Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" müssen sich die Opel-Mitarbeiter erneut auf tiefe Einschnitte gefasst machen. Der US-Mutterkonzern General Motors (GM) will demnach hart durchgreifen und Kosten senken, um die defizitäre Tochter aus den roten Zahlen zu führen. Geplant sei, ein oder zwei europäische Werke zu schließen, so die Zeitung. Einmal mehr stünden dabei zwei Werke auf der Kippe: Die Standorte Bochum und Ellesmere Port in England.

Bochums Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) sprach in einer Mitteilung von "Gerüchten" und nannte diese "äußerst bedauerlich".
"Das Werk in Bochum ist sehr gut, flexibel und zukunftsfähig aufgestellt. Es besitzt - auch im internationalen Vergleich - eine hohe Produktivität, Auslastung und Wettbewerbsfähigkeit."

Schneider: Schließung wäre schlimm für NRW

Eine Schließung des Bochumer Opel-Werks hätte nach Auffassung des NRW-Arbeitsministers Guntram Schneider (SPD) schlimme Folgen für den ganzen Industriestandort NRW. "Es geht nicht nur um die 4000 Leute, das wäre schlimm genug. (...) Denken Sie an die Vielzahl an Unternehmen (...), die als Zulieferer tätig sind. Das wäre ein Stück an Deindustrialisierung", sagte Schneider der dpa zu den Spekulationen.

Schneider verwies auf die Verträge zur Beschäftigungssicherung bei Opel: "Es gibt eindeutige Verträge, die betriebsbedingte Kündigungen bis 2014 ausschließen. Und wenn ein solch großes Unternehmen sich nicht mehr an Verträge hält, dann ist es schon weit gekommen." Opel baue schon seit längerer Zeit sehr gute Autos, der Marktanteil sei dadurch aber nicht erheblich gestiegen. "Die müssen sich was Neues und Anderes einfallen lassen." Das setze aber Investitionen voraus, sagte Schneider.

(RP/dpa/das)
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