Stadt Kempen Die Mitschüler in Bewegung bringen

Stadt Kempen · Erstmals wurden am Thomaeum Schüler zu Sporthelfern ausgebildet. Die Premiere war ein voller Erfolg. Jetzt folgt am Kempener Gymnasium die nächste Ausbildung.

 Die ersten ausgebildeten Sporthelfer am Thomaeum mit Sportlehrer Marco Spallek (Mitte): Paulin, Fabrizia, Steward und Caroline (von links).

Die ersten ausgebildeten Sporthelfer am Thomaeum mit Sportlehrer Marco Spallek (Mitte): Paulin, Fabrizia, Steward und Caroline (von links).

Foto: Kaiser

Bewegung in die Pause bringen, dafür sind Caroline, Paulin, Fabrizia und Stewart genau die richtigen Ansprechpartner. Die vier Schüler des Thomaeums gehören nämlich zu den insgesamt zwölf Schülern des Kempener Gymnasiums, die im zweiten Halbjahr des vergangenen Schuljahres eine Ausbildung zum Sporthelfer absolviert haben und jetzt in der alten Turnhalle sowie dem Pausenzentrum für jede Menge Bewegung sorgen.

Das Angebot richtet sich dabei insbesondere an die Fünft- und Sechstklässler. Generell kann aber jeder Schüler ohne Anmeldung teilnehmen, wobei nur die Turnschuhe in der Halle Pflicht sind. "Wir bieten unter anderem an zwei Tagen in der Woche in den großen Pausen kleine Spiele in der Turnhalle an. Spiele, die ohne großen Aufbau umgesetzt werden können", berichtet Marco Spallek. Dazu gehören Fangspiele, wobei aktuell "Zombie-Ball" der Renner ist. Der Erkunde- und Sportlehrer hat das Projekt, das der Landessportbund den weiterführenden Schulen in Nordrhein-Westfalen angeboten hatte, am Thomaeum umgesetzt. Er hatte in seiner Referendariatzeit bereits die nötige Qualifizierung erworben, die es ihm wiederum ermöglicht, Sporthelfer auszubilden.

Die Grundvoraussetzungen waren vorhanden und so machte Spallek im vergangenen Schuljahr die Runde durch die höheren Klassen, denn als Sporthelfer kann man erst mit 13 Jahren in den Einsatz gehen. Insgesamt zwölf Schüler bekundeten ihr Interesse und begannen mit der Ausbildung, die in 20 Doppelstunden im Blockmodul erfolgte. Dafür war Freizeiteinsatz gefragt. Die Module fanden an Freitagnachmittagen und Samstagen statt. Einem theoretischen Block schlossen sich jeweils praktische Einheiten in der Spiel- und Sporthalle an.

Im theoretischen Teil vermittelte Spallek allgemeine Kenntnisse zu Tätigkeitsfeldern in der ehrenamtlichen Jugendarbeit sowie der Aufsichtspflicht. Dazu gab es Tipps, wie man sich vor einer Gruppe korrekt verhält. Im praktischen Teil standen die Planung einer Breitensportstunde, Spielpädagogik, New Games und das Verhalten bei Verletzungen im Mittelpunkt. Aber auch das Konfliktverhalten wurde geübt. "Es war schon eine sehr umfassende Ausbildung, die Spaß gemacht hat. Wir alle haben genau gelernt, worauf man achten muss, wenn man quasi wie ein Sportlehrer agiert", erzählt die 15-jährige Paulin, die gerne mit Jüngeren arbeitet und der es viel Freude macht Bewegungsspiele anzuleiten.

Die Sporthelferausbildung entspricht der Schulung zum so genannten Gruppenhelfer I. Eine weitere Qualifikation führt zum Gruppenhelfer II, dem sich der Übungsleiter C anschließt. Steward brauchte die Grundausbildung dabei nicht zu durchlaufen. Der 14-Jährige ist im Leichtathletik-Verein aktiv und hat dort bereits die Ausbildung zum Gruppenhelfer II absolviert. "Ich habe mich freiwillig gemeldet, um mitzumachen. Mir macht es Spaß und es freut mich, wenn ich sehe, wie viel Freude die jüngeren Schüler an unseren Angeboten haben", sagt Steward.

Zusammen mit Spallek erstellten die Sporthelfer das erweiterte Bewegungsangebot für die Unterrichtspausen. Dazu gibt es einen Plan, wann wer Dienst hat, wobei die Dienste auch untereinander getauscht werden können. Wichtig ist nur, dass immer zwei Sporthelfer vor Ort sind, wenn Spiel und Spaß in der Turnhalle oder im Pausenzentrum angesagt sind.

"Wir möchten das Angebot nun ausbauen", sagt Spallek mit Blick in die Zukunft. Mit dem nun beginnenden zweiten Halbjahr möchte er eine neue Grundausbildung zum Sporthelfer anbieten. Schüler, die am Thomaeum gerne Sporthelfer werden möchten, müssen 13 Jahre alt sein sowie Engagement und soziale Kompetenz mitbringen. Besonders sportlich muss dabei keiner sein. Es reicht die Freude an der Bewegung an sich. Der Einsatz als Sporthelfer wird entsprechend auf den Zeugnissen dokumentiert und vom Landessportbund gibt es eine Urkunde.

(tref)
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