Bayer Leverkusen "Ich hätte gern von Sami gelernt"

Bayer Leverkusen · Herr Toprak, wenn dieses Interview mit einer Frage zu Ihrem Kart-Unfall anfinge, würden Sie denken. . .

 Hiergeblieben: Im Trainingslager im Zillertal bereitete sich Ömer Toprak (mit Fitnesscoach Holger Broich) auf den "Traum" Champions League vor.

Hiergeblieben: Im Trainingslager im Zillertal bereitete sich Ömer Toprak (mit Fitnesscoach Holger Broich) auf den "Traum" Champions League vor.

Ömer Toprak . . . schon wieder.

So schlimm?

Toprak In jedem Interview wird mir diese Frage gestellt. Aber ich beantworte sie. Kein Problem.

Spielt dieser Vorfall aus dem Juni 2009 denn im Juli 2011 noch eine Rolle für Sie?

Toprak Er ist abgehakt, aber natürlich gehört er seitdem zu mir. Nichtsdestotrotz ist das Ganze zwei Jahre her, und ich bin weit weg von der Kart-Bahn.

Nicht ganz so lange zurück liegen die Fehler, die Ihnen noch im Trikot des SC Freiburg in der Endphase der Vorsaison unterlaufen waren. Hat Sie das in der Sommerpause beschäftigt?

Toprak Ein bisschen. Am Anfang. Ich habe halt diese Fehler gemacht, die zu Gegentoren geführt haben, aber mittlerweile ist das abgehakt.

Hatten Sie das Gefühl, nach diesen Fehlern stärker in der Kritik zu stehen, weil Ihr Wechsel nach Leverkusen damals schon feststand?

Toprak Vielleicht hat mancher gedacht, ich sei mit meinen Gedanken nicht mehr hundertprozentig beim Sportclub, aber das war definitiv nicht der Fall. Wer mich kennt, weiß genau, dass auf dem Platz nur meine Mannschaft zählt.

Sie sind nach Leverkusen gekommen, Sami Hyypiä hat im Gegenzug seine Karriere beendet. Hätten Sie gerne noch eine Saison mit ihm zusammengespielt?

Toprak Auf jeden Fall. Ich hätte gerne viel von ihm gelernt. Die Jungs hier haben mir schon erzählt, wie viel sie von ihm gelernt haben – nicht nur sportlich, auch als Mensch. Ich hätte ihn gerne kennengelernt, aber er soll ja Co-Trainer in Leverkusen werden. Dann kann er mir ja immer noch Tipps geben.

Ist Leverkusens Innenverteidigung in dieser Saison zu jung?

Toprak Ich denke, es geht nicht um jung oder alt, sondern um Qualität. Und wir sind eine Mannschaft, die durch die Bank eine sehr hohe Qualität besitzt. Wenn wir hinten gut stehen, wird niemand mehr fragen, ob wir zu jung sind.

Glauben Sie, dass der Verein noch einen erfahrenen Innenverteidiger verpflichtet?

Toprak Das weiß ich nicht. Ich konzentriere mich auf mich und meine Leistung. Alles andere wird man sehen.

Ist Innenverteidiger die anspruchsvollste Position im heutigen Fußball?

Toprak Es ist eine sehr verantwortungsvolle Position. Offensiv wie defensiv. Mir gefällt es dort auf jeden Fall.

Werden Sie am 30. Juli in Dresden in der Startelf stehen?

Toprak Ich hoffe es, ganz klar. Aber es ist ja noch eine Woche bis zum DFB-Pokal. Und in der müssen wir alle noch Gas geben.

Wie fällt Ihr persönliches Fazit der Vorbereitung aus?

Toprak Dafür, dass ich erstmals aus Freiburg weg bin, ein neues Umfeld kennengelernt habe und in eine Mannschaft mit deutlich höherer Qualität gekommen bin, ist es okay. Es gibt aber auch noch Luft nach oben.

Ist es ein Vorteil, in Robin Dutt und Daniel Schwaab zwei bekannte Gesichter aus Freiburger Tagen hier in Leverkusen wiederzutreffen?

Toprak Für meine Integration war es natürlich förderlich, dass ich den Daniel kenne und andere Jungs aus der Nachwuchs-Nationalmannschaft. Aber hier ist jeder einzelne locker drauf, und alle haben mich super aufgenommen.

Was schätzen Sie an Robin Dutt?

Toprak Dass er ein sehr guter Trainer ist, darüber brauchen wir, glaube ich, nicht reden. Er legt sehr viel Wert auf Details, arbeitet sehr akribisch und weiß ganz genau, wie seine Mannschaft spielen soll.

Nach außen hin wirkt der Trainer meist reserviert. Ist er intern auch mal gelöst und macht Späße?

Toprak (lächelt) Ja klar. Wir arbeiten konzentriert im Training. Aber Späßchen gehören dazu.

Nicht nur Spaß, sondern auch Erfolg will Bayer 04 in der Champions League haben. Haben Sie sich in Gedanken schon ausgemalt, wie es sein wird, in der Königsklasse zu spielen?

Toprak Es wär natürlich ein Traum. Das hat man früher nur am Fernseher verfolgt. Insofern hoffe ich natürlich, dass ich in diesen Spielen mitwirken darf.

Stefan Klüttermann führte das Gespräch.

(RP)
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