Remscheid Trasse wird zum Radweg

Remscheid · Die Stadtwerketochter EWR will möglichst noch im Oktober mit dem Abriss der Schienen auf der Balkantrasse zwischen Lennep und Bergisch Born beginnen. Die Strecke wird Teil einer reizvollen Radwanderstrecke.

Eine durchgehender Radweg von Remscheid über Hückeswagen und Wipperfürth bis nach Marienheide, mit minimaler Steigung auf der gesamten Strecke und praktisch ohne störenden Autoverkehr — spätestens ab Sommer 2011 soll es dieses Angebot geben.

"Wir warten auf die Genehmigung des Eisenbahnbundesamtes, dann legen wir los und reißen die Schienen aus der Trasse", sagt Mike Giera von der Stadtwerke-Tochter EWR der BM. In Vertretung der Stadt hat die EWR die Grundstücke auf dem 4,5 Kilometer langen Teilstück zwischen dem Bahnhof Lennep und der Brücke an der Bornefelder Straße in Bergisch Born gekauft.

Ihr geschäftliches Anliegen dabei: Sobald die alten Schienen heraus sind, sollen auf der Trasse neue Versorgungsleitungen für das Industriegebiet Bergisch Born verlegt werden. Das gehe einfacher und schneller, als wenn entlang der viel befahrenen B 229 die Wege aufgerissen werden müssten, erklärt Giera. "Stellen sie sich mal das Chaos auf der Trecknase vor." Gerne würden die EWR schon im Oktober loslegen. Eine Spezialfirma für das Herausreißen der Schienen ist bereits in Wartestellung.

EWR stellen Förderantrag

Für die Stadt hat die EWR zudem die Aufgabe übernommen, einen 2,50 Meter breiten Radweg auf der Trasse zu errichten. Dieses Projekt wird großzügig vom Land gefördert. Die EWR als Besitzer der Bahnflächen hat einen Antrag gestellt. "Sobald die Förderzusage da ist, werden wir die Arbeiten ausschreiben," sagt Giera. Projektleiter Hans-Theo Schröder rechnet damit, dass im Frühjahr mit den Bauarbeiten für den Radweg begonnen werden kann.

Das hört Klaus Siebenmorgen vom Planungsamt der Stadt Wipperfürth gerne. Auf dem Anschlussstück zwischen Bergisch Born und Hückeswagen haben die Vorarbeiten vor einigen Wochen bereits begonnen. "Wenn alles ideal läuft, werden wir und die Remscheider im nächsten Jahr ja sogar zeitgleich fertig", sagt er. Aber auch ein paar Wochen Abstand seien nicht schlimm. Hauptsache, der Lückenschluss gelinge. Parallel wird auch das vierte Teilstück zwischen Wipperfürth und Marienheide in Angriff genommen.

Dass Radwege auf ehemaligen Bahntrassen gut ankommen, zeigt das in diesem Sommer schon fertig gestellte Trassenstück zwischen Hückeswagen und Wipperfürth. Eine durchgehende Verbindung bis nach Remscheid sei noch viel reizvoller und touristisch besser zu vermarkten, sagt Siebenmorgen. Er hofft, dass auch die Idee, den anderen Teil der Balkan-Trasse zwischen Bergisch Born und Opladen zum Radweg umzubauen, noch gelingt. "Dann können Sie in einem Stück bis zum Rhein radeln."

(RP)
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