Apple-Smartphone Das iPhone 8 im Praxistest - dem Vorgänger sehr ähnlich

Düsseldorf · Apple hat derzeit zwei aktuelle iPhone-Modelle im Angebot: Das sehr teure iPhone X sowie das dem iPhone 7 sehr ähnliche iPhone 8 und dessen größeren Ableger iPhone 8 Plus. Was das 8er leistet, zeigt unser Test.

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Foto: Christoph Schroeter

Seit sieben Jahren folgte Apple beim iPhone einer Routine: Zu jeder neuen Smartphone-Generation mit vielen Innovationen kam im Jahr darauf ein Modell mit einem S im Namen und eher kleinen Verbesserungen auf den Markt.

Doch 2017 stellte Apple im neuen Hauptquartier in Cupertino zwei iPhone-Generationen zugleich vor: das iPhone 8 und zum zehnjährigen Jubiläum des Apple-Smartphones das iPhone X.

Von der äußeren Form her hat sich im Vergleich zum Vorgängermodell kaum etwas geändert. Im Gegensatz zum iPhone 7 mit Aluminiumgehäuse verbaut Apple auf der Rückseite allerdings nun Glas. Damit wird es erstmals möglich, ein iPhone auch drahtlos aufzuladen, indem man es einfach auf eine Ladematte legt, ohne das Smartphone mit einem Ladekabel anzustöpseln.

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Foto: Christoph Schroeter

Dafür haben die Kalifornier bislang keine eigene Ladematte im Programm, sondern verweisen auf die jeweils 65 Euro teuren Produkte von Belkin (Boost Up) und die Wireless Base von Mophie.

Schwächerer Akku als im iPhone 7

Die neuen iPhone-Modelle funktionieren auch mit jeder regulären Qi-Ladematte, Belkin und Mophie sind allerdings mit der für die Apple-Geräte maximal möglichen Ladeleistung von 7,5 Watt ausgestattet. Irgendwann 2018 will Apple auch selbst eine "AirPower" genannte Matte auf den Markt bringen, mit der man dann auch die Apple Watch und die drahtlosen Kopfhörer "AirPods" kabellos aufladen kann. Das können die herkömmlichen Qi-Matten nicht.

Wer das iPhone 8 besonders schnell aufladen möchte, sollte ein USB-C-Netzteil mit einem Lightning-Kabel einsetzen. Besitzer eines MacBooks der neusten Generation haben so ein Netzteil bereits. Der Schnellladevorgang ("50 Prozent Kapazität in einer halben Stunde")
funktioniert aber auch mit anderen USB-C-Ladestationen ("USB-C mit Power Delivery"). Das mitgelieferte 5-Watt-Netzteil beherrscht die Schnellladung nicht.

Der Akku des iPhone 8 verfügt nur noch über 6,96 Wattstunden (Wh). Das iPhone 7 hatte noch 7,45 Wh, das Samsung Galaxy S8 hat sogar einen 11,5-Wh-Akku. Dennoch ging dem neuen iPhone im Test nicht vorzeitig die Puste aus. Über Nacht ist aber neuer Ladestrom nötig.

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Foto: Christoph Schroeter

Die gute Akku-Laufzeit ist vor allem dem neuen iPhone-Chip A11 Bionic zuzuschreiben. Das System verfügt erstmals über sechs Kerne, wobei vier davon vor allem zum Energiesparen eingesetzt werden: Sie übernehmen bei Standard-Anforderungen die Aufgaben des Prozessors, während sich die zwei leistungsstarken Kerne ausruhen. Ist maximale Leistung gefragt, legen sich alle sechs Kerne ins Zeug.

iPhone 8 mit True-Tone-Technik

Die Grafikeinheit (GPU) nutzt drei Kerne und rechnet nach Angaben von Apple 30 Prozent schneller als ihr Vorgänger im iPhone 7. Bei gleichem Tempo soll sie nur die Hälfte an Energie benötigen - die Erfahrungen im Test lassen diese Aussagen schlüssig erscheinen.

Das iPhone 8 verfügt über Performance-Reserven, die sich nicht ausreizen ließen. Davon werden künftig auch die Augmented-Reality-Apps profitieren, die virtuelle Welten mit realer Umgebung mischen.

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Foto: RP/Christoph Schroeter

Das iPhone 8 mit dem 4,7-Zoll-Display zeigt wie das Vorgängermodell 1334 x 750 Pixel an, bei den Plus-Modellen (5,5 Zoll) liegt die Auflösung bei 1920 x 1080 Pixel. Trotzdem fällt eine Änderung sofort auf: Das iPhone 8 unterstützt nun die True-Tone-Technik, die bislang dem iPad Pro vorbehalten war.

Sie passt die Farbtemperatur des Bildschirms an das Umgebungslicht an, so dass Farben immer realistisch aussehen. Weiß erscheint immer natürlich wie Papier, egal ob man sich im grellen Sonnenlicht oder abends im Schein einer Kerze befindet. Damit setzt sich das iPhone 8 von vielen Wettbewerbern ab, wo eine weiße Seite sanft in Rosa, Grün oder Blau schimmert.

Spektakulärer Porträt-Modus

Ein wenig verbessert hat Apple auch die 12-Megapixel-Kamera. Im Vergleich zum iPhone 7 erscheinen nun noch etwas mehr Details der fotografierten Oberflächen. Dabei macht sich bemerkbar, dass Apple dem iPhone 8 einen größeren und schnelleren Sensor und einen neuen Farbfilter spendiert hat.

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Foto: dpa-tmn/Crosscall

Apple hat außerdem eine bessere Isolierung der einzelnen Pixel-Zellen umgesetzt, um ein Überstrahlen des Lichts besser zu verhindern und somit weniger Rauschen zu produzieren.

Beim iPhone 8 Plus verfügt allerdings nur eine der beiden Linsen über eine optische Bildstabilisierung. Den Verwackelschutz für beide Linsen hat Apple dem künftigen Spitzenmodell iPhone X vorbehalten.

Spektakulär ist die neue Kamera-App im Porträt-Modus. Hier kann man verschiedene Lichtszenarien anwenden und unter anderem in einem "Bühnenlicht"-Modus die Person virtuell vor einen schwarzen Hintergrund stellen.

Fazit

Drahtloses Laden, schnellerer Chip, bessere Kamera: Das iPhone 8 setzt sich behutsam vom Vorgänger ab, hätte aber nach der bisherigen Systematik von Apple wohl eher den Namen iPhone 7S verdient.

Die wirklich neue Generation kam dann erst mit dem iPhone X auf den Markt (>>> Hier lesen Sie unseren iPhone-X-Test). Damit bekamen die Kunden einen komplett neuen, quasi randlosen OLED-Bildschirm und die neue Gesichtserkennung FaceID, die den Fingerabdruck-Sensor ablöst.

Das iPhone 8 mit 64 Gigabyte Speicher kostet knapp 800 Euro, mit 256 GB ist es für knapp 970 Euro zu haben. Das größere iPhone 8 Plus mit einer Doppellinse startet bei knapp 910 Euro (64 GB) und kostet in der größten Version (256 GB) knapp 1080 Euro. Für das iPhone X wird Apple knapp 1150 Euro (64 GB) beziehungsweise knapp 1320 Euro (256 GB) verlangen.

(csr)
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