Action mit Veteranen Stallone und Schwarzenegger

Ein Vorruhestand für altgediente Actionstars scheint in Hollywood tabu zu sein. Unverdrossen setzen die Studios auf die Darsteller, die oft schon in den 1980er Jahren den Zenit ihrer Karrieren erreicht hatten.

Dies gilt für Harrison Ford (71), der gerade in "Ender's Game" die Welt vor Aliens rettet, ebenso wie für Bruce Willis (58), der zuletzt als Anführer einer Rentnergang in der Agentenparodie "R.E.D 2" Erfolge feierte. Auch der pensionierte "Gouvernator" Arnold Schwarzenegger (66) ist wieder gut im Geschäft. In "Expendables 2" ballerte er sich im vergangenen Jahr an der Seite von Sylvester Stallone (67) und anderen Oldies durch ein bleihaltiges Action-Gemetzel.

Jetzt schlagen Schwarzenegger und Stallone wieder gemeinsam zu, aber gegen die hanebüchene Story des aufgeblasenen, weitgehend substanzlosen und zähen Gefängnis-Thrillers "Escape Plan" haben die immer noch rüstigen Hollywood-Dinos nicht den Hauch einer Chance. Der schwedische Regisseur Mikael Håfström ("The Rite — Das Ritual") setzte diese Fluchtgeschichte ohne jeden Anflug von Handlungslogik oder Plausibilität in Szene: Das ist schon fast zum Weglaufen. Stallone spielt den Sicherheitsexperten Ray Breslin, der sich inkognito in Hochsicherheitsgefängnisse einschmuggelt, um dann auszubrechen und so die Mängel der Anlagen offenzulegen. Bei einem dubiosen CIA-Auftrag wird Breslin von seinem Geschäftspartner Lester (Vincent D'Onofrio) hintergangen und landet in einem High-Tech-Knast. Dort hat der sadistische Gefängnischef Hobbes (Jim Caviezel) das Sagen. Erst als der sonderbare Mitgefangene Emil Rottmayer (Schwarzenegger) Breslin unter die Arme greift, werden die Fluchtgedanken zur Realität.

Als Zuschauer will man zwar nicht gleich aus dem Kino flüchten, aber etwas Besseres als diese mit zwei Stunden viel zu lange Gewalt-und Ballerorgie hätten die beiden Haudegen aus der Vergangenheit schon verdient. Sylvester Stallone sieht man trotzdem in einigen Szene ganz gern zu: Mit seinem traurigen Dackelblick und dem Gesicht, das aussieht wie ein in die Jahre gekommener Punchingball, steckt er die Schläge der Wärter ein und teilt dann auch kräftig aus. Da blitzt dann noch etwas auf vom Kampfgeist aus den "Rocky"-Filmen.

Schwarzenegger wirkt in der Rolle des schrulligen Emil Rottmayer unfreiwillig komisch: ein Männchen mit lustigem Bärtchen, ein Waldschrat, der unter die Räuber gefallen ist. Zum Ende hin darf Arnie aber in bester "Terminator"-Manier noch mal richtig losballern. l

(dpa)
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