Jason deCaires Taylor begeistert Das Museum auf dem Meeresboden

Düsseldorf · Die Figuren erinnern entfernt an die Terrakotta-Armee im fernen China. Doch diese 350 lebensgroßen Frauen, Kinder und Männer befinden sich in der Karibik. Vor der mexikanischen Küste hat der britische Künstler Jason deCaires Taylor ein künstliches Riff geschaffen, das es so kein zweites Mal auf der Welt gibt.

Museum auf dem Meeresboden
6 Bilder

Museum auf dem Meeresboden

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Jason deCaires Taylor hat sein jüngstes Werk "Silent Evolution" ("Leise Evolution") genannt und wer sich die beeindruckenden Bilder anschaut, kann die Wahl nachvollziehen. 350 lebensgroße, menschengleiche Betonskulpturen sollen in neun Metern Wassertiefe ein Refugium für Korallen und andere Wassertiere bilden. Von der 85 Jahre alten Nonne bis zum Dreijährigen hat der Künstler einen Querschnitt durch alle Lebensphasen und Berufe gemacht.

Die restlichen 50 Figuren sollen im November in den karibischen Fluten vor der mexikanischen Stadt Cancun auf den Meeresboden hinabgelassen werden. Dann ist das einzigartige Kunstwerk auf einer Fläche von 420 Quadratmetern und einem Gewicht von 180 Tonnen vollendet. Im Dezember soll das Museo Subacuático de Arte (Musa/Unterwasser-Kunstmuseum) schließlich eröffnet werden.

DeCaires Taylor hat mit seinen zwei Dinge im Sinn: "Kunst von den Wänden der Gallerien herunterzunehmen gibt den Menschen ein Gefühl des Entdeckens und der Teilnahme." Mit den Skulpturen, die nach und nach von den Lebewesen im Wasser in Anspruch genommen werden, soll die Vergänglichkeit des Lebens symbolisiert werden. Letztlich möchte der Künstler zum Nachdenken anregen.

Gerade vor der touristischen Hochburg Cancun zieht es jährlich Hunderttausende zum Tauchen in die Karibik. Doch die Natur leidet unter dem intensiven Fremdenverkehr, Riffe sterben ab. Mit der Installation wollen deCaires Taylor und die anderen Organisatoren auch eine ganz praktische und schonende Alternative für Tauchgänge in der empfindlichen Natur geben.

Weitere Bilder und Informationen zu den Werken von Jason deCaires Taylor finden Sie auf seiner Website www.underwatersculpture.com.

(ndi/csi/RPO)
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