London London zeigt Monet und seine Affinität zur Architektur

London · Wer bei Claude Monet (1840-1926) zuerst an Gärten, Seerosen, Landschaften und Strandszenen denkt, kann den Vater des Impressionismus in einer Ausstellung in London von einer anderen Seite kennenlernen. Unter dem Titel "Monet und die Architektur" richtet die National Gallery in London den Fokus auf die vielfältige Rolle und Bedeutung von Bauwerken in Monets Werk. Sie werden als Identifikationsmerkmale, im künstlerischen Spiel mit Farbe und Licht - aber auch als Zeugen rapider gesellschaftlicher Veränderungen über die Zeit genutzt, sagt Kurator Richard Thomson von der Universität Edinburgh. Die Ausstellung läuft im Herzen der britischen Hauptstadt noch bis zum 29. Juli.

Für die Schau hat die National Gallery mehr als 75 Gemälde zusammengetragen, von denen etwa ein Viertel aus Privatsammlungen stammt und eher selten zu sehen sind. Dazu gehören ländliche Ansichten mit der Kirche von Varengeville in der Normandie und Gemälde von Venedig ebenso wie eine Gegenüberstellung von Monets Serie zur Kathedrale von Rouen mit seinen Gemälden vom Londoner Parlamentsgebäude. "Andere malen eine Brücke, ein Haus, ein Boot. (...) Ich will die Luft malen, die die Brücke, das Haus und das Boot umgibt - die Schönheit und das Licht, in dem sie existieren", sagte Monet 1895.

Einen Fokus legt die Schau auf das Bestreben des Impressionisten, als noch junger Künstler das rapide Tempo von Modernisierung und sozialer Veränderung in Paris um 1860/70 festzuhalten. Sein Interesse an den Entwicklungen habe ihm dabei geholfen, sagen Monet-Kenner, seinen Gemälden von pulsierenden Boulevards und dynamischen Bahnhöfen das "Gefühl von Tempo und Bewegung" zu verleihen.

Info Die Ausstellung läuft in der National Gallery, Trafalgar Square, bis zum 29. Juli, Eintritt 20 Pfund (22 Euro), am Wochenende 22 Pfund (25 Euro).

(dpa)
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